Radio von Telefunken 231GL von 1932

Alles über Tests und Versuchsaufbauten mit Licht (inkl. unsichtbarer Strahlung) und Hochspannungs- oder Hochfrequenzversuche.

Re: Volksempfänger Telefunken 231GL von 1932

Beitragvon Glasei » Dienstag 5. Juni 2018, 22:36

Lang mal Schaltplan und vorhandene Bilder an, vlt. fällt mir was dazu ein. :g)
Der 231 GL hat übrigens weniger als nichts mit 'nem Goebbelsschreier zu tun.
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Re: Volksempfänger Telefunken 231GL von 1932

Beitragvon Glasei » Mittwoch 6. Juni 2018, 16:12

Okay, für meinen Teil wenig Neues. :g)

[Exkurs]
Allerdings muß ich die Herkunft des Begriffs "Volksempfänger" präzisieren:
Zu der entsprechenden Zeit waren Radios eine sehr teure Angelegenheit.
Ein Fabrikarbeiter hätte seinerzeit etwa ein Jahr arbeiten müssen, um sich ein relativ einfaches
Empfangsgerät leisten zu können. Die Vorstufe zum Radioempfang für alle waren die Arbeiter-
Radioheftchen. Relativ unkomplizierte Schaltungen zum Selbstbau, aber mitunter auch was Anspruchsvolles.

Teilebeschaffung war damals auch kein Problem, jeder Radioladen bot auch Bauteile und Röhren an.
Letzten Endes blieb auch hier die Kostenfrage.

Der Begriff "Volksempfänger" kam erst 1937 auf, als auf politische Veranlassung ein Radio
fürs Volk entwickelt wurde. Die Propaganda sollte ja auch zum Publikum kommen.

Dies ist auch der Grund, weshalb ich (und Andere) den Begriff des Volksempängers so eng fassen.
Natürlich gab es vorher schon Versuche in diese Richtung, haben aber begrifflich nichts mit Volksempfängern zu tun.
Der ist eine Geschichte für sich. Im Wortsinne. :gwink:

[Exkurs Ende]

Der Link für die Bilder zeigt nach audiomanuals und gibt nur weisse Seite her. War das so richtig ??? :g?
Der Link zum Schaltplan funzt aber. Ein netter kleiner Zweikreiser, wenn bei deinem Gerät die Originalverdrahtung
wenigstens teilweise noch da ist, ließe sich durchaus herausfinden, wo was rangehört. Nebenher belegt das Blatt,
das Gerät ist vom Konzept her nichts aus der Richtung Volksempfänger. Die waren von Werk aus nie Zweikreiser.
Interessant ist, die Rückkopplung des eigentlichen Empängerkreises läuft auf Festwert, reichlich unüblich.
Offenbar läuft die Regelung über den HF Verstärker mit. Ist mal was Anderes.
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Re: Volksempfänger Telefunken 231GL von 1932

Beitragvon Glasei » Mittwoch 6. Juni 2018, 18:05

Bildlink geht, Danke ! :sm023:
912 RM waren übelst viel Geld. Ein Fabrikarbeiter hat die Woche zwischen 3 und 5 RM verdient,
wenn ich mich recht erinnere. Den 2. Schaltplan führe ich mir gleich mal zu Gemüte.

Nachtrag: Inhaltlich gleich, hat mir aber einige Detailfragen beantwortet.

Laufen nicht auch die Apfelphones mit Speicherkarten ? Falls ja, wären die Bilder zu retten.
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Re: Volksempfänger Telefunken 231GL von 1932

Beitragvon Alex » Donnerstag 7. Juni 2018, 17:15

Hallo Glasei
Appel hat keine externen Speicherkarten. Ich weiss aber nicht wie das Ding intern aufgebaut ist.

Grüsse
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Re: Volksempfänger Telefunken 231GL von 1932

Beitragvon Glasei » Freitag 8. Juni 2018, 01:17

Da bleibt nur die Annahme, das hier die Speicherchips fest verbaut sind. Das blöd. :sm021:
Ist die Elektronik selbst hin, sinds die Bilder auch. Ist das BS angeschossen,
stehn die Bilder und Daten auch auf Messers Schneide. Macht die Sache nicht unbedingt
(für Ferndiagnose) leichter. Außer natürlich, das Gerät ist bis jetzt noch "unberührt".
Alternative Knipse und die Bilder nochmal machen. Beim 301 war es schon hifreich. :g)
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Re: Volksempfänger Telefunken 231GL von 1932

Beitragvon Glasei » Sonntag 10. Juni 2018, 13:54

Okay, zunächst zum Freischwinger: 1W auf 25cm Membran geht durchaus zusammen.
So ein (üblicherweise) 2000Ω System braucht nicht allzu viel Leistung, um auf Zimmerlautstärke zu kommen.
Alternative Schaltung - Schon, weil das Original ein Gleichstromer ist, eine bedenkenswerte Idee.
Wenn auch last Choice. Würde hier einen externen Gleichrichter bevorzugen. Einer aus 'nem größeren
PC-Netzteil täte gute Dienste, ohne das Radio in seiner Substanz zu verändern.
Wichtig ist hierbei, keine Elkos hinter den Gleich-riecht-er zu hängen. Erstens ist in der Schaltung ein
Brummfang vorhanden, zweitens hättest du bei zu großen Elkos 300V auf der Leitung, und das
killt dir die Heizfäden. Diese Lösung ist also mit Vorsicht zu genießen. Außerdem wäre hierbei auch
auf korrekte Polarität zu achten, sonst funktioniert's nicht. Wenn du dich tiefer in die Schaltung traust,
setze eine Diode vor die Drossel. Erstmal ohne Elkos. Der Heizkreis bleibt unverändert, geht vor der Diode ab.
Die Röhren sind indirekt geheizt, damit auch tauglich für Wechselstrom-Heizkreise.

Bevor ich es vergesse:
@Leonröhre und @Alex, macht doch bitte zu Handys gegebenenfalls einen Extrafred auf, ja ? Danke. :g)
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Re: Volksempfänger Telefunken 231GL von 1932

Beitragvon Glasei » Samstag 16. Juni 2018, 17:59

Oweia, habe eine Änderung von Leon überlesen:
Was mich am Schaltplan wundert ist, daß Die Dioden - Röhre irgendwie mit in den Empfängerkreis eingekoppelt , falls mans so sagen kann. Die hängt an der Anode an 2 Spulen, eine Paralell mit 300 ohm Widerstand, die Secundärseite der anderen Spule geht in das Gitter der Rens 1823d.

Okay, ich erschlage hier erstmal einen Irrtum. In der ganzen Schaltung ist keine Diode.
Die fragliche Röhre ist eine Triode. Die Spule mit den 300Ω parallel ist die Rückkopplung des Empfängerkreises.
Wo ich ja schon sagte, es ist eigentlich sehr unüblich, das diese auf Festwert läuft. Die RENS 1819 ist ein regelbarer HF Verstärker.
Über diese Regelbarkeit läuft offensichtlich auch die Einstellung der Rückkopplung.
Die andere Seite ist ein gewöhnlicher Trafo, der das Signal auf die Gitterwerte der RENS1823d anpasst.
An diesem Trafo liegt bereits die Tonfrequenz des Senders vor. Oder auch das vorverstärkte Signal eines Plattenspielers.
Je nach Betriebsmodus.

Generell kann ich diesen Schaltplan Nicht nachvollziehen.
Z.B. Frage ich mich, wozu nach dem netzschalter so ne Art Drossel ist- die ist in meinem nicht verbaut .

Die Drossel ist zur Nachglättung der Gleichspannung da. Wenn diese fehlt, hat einer das Gerät bereits bepfödelt.
Ist bei Geräten dieses Alters die ärgerliche Regel. :gevil:
Gleichstromnetze hatten stets einen mehr oder weniger großen Brummanteil.
Den weg zu kriegen, wurden diese Drosseln verbaut.

Falls du noch Bilder von der Verdrahtung und vom noch vorhandenen Aufbau machen kannst, tue dieses doch bitte.
Je detaillierter, desto besser. :g)
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Re: Volksempfänger Telefunken 231GL von 1932

Beitragvon Glasei » Sonntag 17. Juni 2018, 15:42

Du kannst auch eine mechanisch halbwegs passende Netzdrossel aus einem anderen (Röhren)gerät verbauen.
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Re: Volksempfänger Telefunken 231GL von 1932

Beitragvon Glasei » Donnerstag 12. Juli 2018, 20:25

2 kΩ nehm ich selbst als Richtwert für den Betrieb. Wenn du den Innenwiderstand genau brauchst, miß ihn bei 1 kHz.
Einen groben Wert gäbe dir auch das Datenblatt der (danach auch verwendeten) Endstufenröhre. Oft genug weichen
die Lautsprecher in der Realität ab, was innerhalb einer gewissen Bandbreite auch kein Problem ist.
Der übliche Frequenzgang eines Freischwingers liegt bei 120-6000 oder 7000 Hz. Hängt sehr von der Länge
und Steifheit der Schwingzunge ab.

Okay, noch zu den Bildern. Unterm Chassisblech, für Rückschlüsse auf die Schaltung und eventuelle Anbauten.
Hilfreich sind Detailansichten der Spulen, speziell wenn sie Schlüsse auf die Anschlußbelegungen zulassen. Also auch
Bilder vom Innern der Spulenzylinder. Wenn daraus erkennbar ist, welche Drähte an welche Spule gehen, wäre das perfekt. :sm023:
Schließlich sind die ja hier das eigentliche Problem...

Gegebenenfalls auch die Bereiche, wo die Verdrahtung unklar ist.
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Re: Volksempfänger Telefunken 231GL von 1932

Beitragvon Glasei » Donnerstag 12. Juli 2018, 22:45

Der Lautsprecher läuft original und laut Blatt direkt im Anodenkreis. Ist der LS in Ordnung
nutz ihn ruhig. Ein AÜ wäre eher für Zusatzlautsprecher interessant. Um die Wicklung besteht kein Anlaß zur Sorge,
die Schaltungen waren kein Hi-Fi Kram, du kannst also ruhig auf was Einfaches zurückgreifen.
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