(2.Wiederherstellung) Exp. Betrieb von "ausgebrannten" NA

Alles über Tests und Versuchsaufbauten mit Licht (inkl. unsichtbarer Strahlung) und Hochspannungs- oder Hochfrequenzversuche.

(2.Wiederherstellung) Exp. Betrieb von "ausgebrannten" NA

Beitragvon Glasei » Samstag 16. April 2011, 11:03

BeitragVerfasst am: 05 Nov 2008 22:04
rigo

Experimenteller Betrieb von "ausgebrannten"

IngoZ

Hallo Lampenfreunde,

ein Nachteil von Hochdruck-Natriumdampflampen ist die Erscheinung, daß am Ende der Lebensdauer ein zyklisches Verlöschen/Zünden auftritt. Dies zwingt den Betreiber in den meisten Fällen zum Handeln, da dieser Blinkbetrieb "cycling" subjektiv störend ist. Es gibt allerdings mehrere Möglichkeiten, solche Lampen dennoch "im Labor" weiterzubetreiben.
Oftmals bekommt man vielleicht auch noch eine alte und damit wertvolle NA-Lampe, die diese Erscheinung bereits zeigt, die man jedoch zu Demonstrationszwecken ohne das Blinken in Betrieb nehmen möchte. Ursache des Blink-Effektes ist der starke Anstieg des Quecksilberdampf-Druckes im Brenner durch die unvermeidliche Schwärzung der Brenner-Enden. Im Gegensatz zu HQ-Lampen (Quecksilber-Hochdrucklampen)ist im Brenner der NA-Lampen ein Überschuß an Quecksilber (bei NA-Lampen als Amalgam) vorhanden, der nur zum Teil verdampft.Ändern sich irgendwelche Betriebsbedingungen, kann sich der Dampfdruck ändern und die Brennspannung der Lampe ansteigen.
Dies geschieht eben auch durch Wärmestau infolge der Brennerschwärzung.Infolgedessen kann die Netz-Wechselspannung den erhöhten Spannungsbedarf des Lichtbogens nicht mehr decken: Die Lampe verlöscht, wenn auch nur während einer Halbwelle der Wieder-Zünd-Spannungsbedarf der Lampe den Momentanwert der Wechselspannung überschreitet. Nun kann man einerseits versuchen, die Betriebsspannung zu erhöhen, um den Spannungsbedarf wieder zu decken, das geht jedoch schief, auch wenn man die Impedanz der Drossel (Siehe Beitrag "Prüfung von Vorschaltgeräten) an die neue, höhere Netzspannung anpaßt. Der Grund liegt in einem geänderten Arbeitsbereich, der zur Überschreitung der maximal zulässigen Lampenleistung und damit zum Platzen des Brenners führen kann.
EIne Ausnahme besteht bei Betrieb der Lampe am amerikanischen CWA-Vorschaltgerät, hier wird die konstante Lampenleistung auch bei größeren Änderungen der Betriebsspannung garantiert. Wahrscheinlich liegt hier ein Grund in der von Natur aus beeindruckend hohen Lebensdauer, die NA-Lampen am CWA-Ballast erreichen. Leider hab ich ein solches Vorschaltgerät noch nicht "in den Händen" gehabt, wäre also sehr an einem solchen Gerät (auch leihweise für Labormessungen) interessiert. Ein Weiterbetrieb der ausgebrannten NA-Lampen ist auch noch folgendermaßen möglich: Der LampenSTROM wird soweit verringert, daß die Lampenspannung den unerwünscht hohen Wert gar nicht erst erreicht ! So kann man z.B. eine ausgebrannte 250W-Lampe am 150W-Vorschaltgerät betreiben, ohne daß das Verlöschen wieder eintreten muss (abhängig vom Verschleißstadium).Das Licht der Lampe zeigt zwar trotzdem die typisch rötliche Verfärbung, aber der Betrieb ist ziemlich stabil und durch die rel. hohe Lampenbrennspannung muß die zwangsläufig verminderte Lampenleistung gar nicht so auffallen.
Es kann dabei allerdings passieren, daß das Vorschaltgerät etwas höher belastet wird, auf ausreichende Kühlung achten (abhängig nur vom Strom, der sich einstellt).Mit Zusatzvorschaltgerät zur Leistungsreduzierung durften sich ebenso viele "blinkenden" NA-Lampen sicher betreiben lassen, ausprobieren ! Die zugehörigen Daten werde ich bei Gelegenheit mal ermitteln, interessant wären auch mal ein paar Oszillogramme.

Gruß
IngoZ.

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stefan

Hallo Ingo,

danke für den interessanten Beitrag! Hast wohl ein wenig mit der NA 250-00 experimentiert und Lust am Schreiben bekommen? Ich habe eine Quelle für CWA-Ballasts gefunden. Die Firma sitzt zwar in Israel aber vielleicht lassen sie sich via Kontakt zum Versenden eines Samples bewegen?! Hier der Link:
http://www.eltam-eh.com/products.php?si=2

Bei der Auswahl der CWAs klick mal auf den Link "EH HPS CWA A Wires Ballasts". Die sind für den amerikanischen Markt mit Spannungsanzapfungen für 120, 208, 240, und 277V.
Verwendbar sind ganz normale ANSI-Lampen, also auch unsere Typen. Scheint aber so, als bräuchte man ein spezielles Zündgerät. Vielleicht kann man es aber auch anders lösen?

Gruß
Stefan
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BeitragVerfasst am: 14 März 2010 21:02
Lampenfreak

Abend ich bin mal so frei grabe den Thread hier aus. Vor einiger Zeit habe 4 alte 70W NA lampen bekommen. An einem normalen VG würden diese blinken. Ich betreibe im Moment gerade die einzigste noch funktionstüchtige Lampe mit einem Leuchtstofflampen-VG 40W 0,43A. Die Brennspannung beträgt konstant 166V und das VG is handwarm.

Was sagt ihr dazu? Soviel weiter runter mit der Leistung geht nicht mehr, da die Lampe dann nicht mehr zündet. Aber ist trotzdem recht hell.

Hier das Prachtstück:

Bild fehlt

Und die Ausleuchtung des Zimmers:

Bild

Viel Spaß!
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BeitragVerfasst am: 14 März 2010 21:12
Glasei

Kommt gut am Abend.

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BeitragVerfasst am: 15 März 2010 21:09
IngoZ.

Moin,

genau das hab ich mit genau diesem Lampentyp auch schon gemacht, geht wunderbar ! Und die normale NA70 zündet mit Starter ? Is ja nen Ding, die Zündung dürfte aber schwer fallen.

Gruß IngoZ
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BeitragVerfasst am: 16 März 2010 22:01
Glasei

Na jaaa, wenn dem so ist, setz noch nen
4µF / 400V-Glaskondi in Reihe zum Starter.
Funzt auf sicher.

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BeitragVerfasst am: 01 Nov 2010 21:25
g33k0

Wie ist das eigentlich mit EVGs? Ich mein, viele NA und Mh in den unteren Leistungsklassen (50W, 70W etc.) haben ja gleiche Betriebsdaten...kann man da nicht einfach mal ein EVG zweckentfremden?

Einziges "Problem" wäre die zu hohe Zündspannung - aber ob das wirklich ein Problem dar stellt?
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Re: (2.Wiederherstellung) Exp. Betrieb von "ausgebrannten" N

Beitragvon g33k0 » Sonntag 17. April 2011, 05:21

Wie ist das eigentlich mit EVGs? Ich mein, viele NA und Mh in den unteren Leistungsklassen (50W, 70W etc.) haben ja gleiche Betriebsdaten...kann man da nicht einfach mal ein EVG zweckentfremden?

Einziges "Problem" wäre die zu hohe Zündspannung - aber ob das wirklich ein Problem dar stellt?

Wäre immernoch mal interssant für mich zu wissen :)
Sollte mir mal ein 70W EVG in die Hände fallen werde ich das sicherlich mal testen :D
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