Glühlampensoftstart

Alles über Tests und Versuchsaufbauten mit Licht (inkl. unsichtbarer Strahlung) und Hochspannungs- oder Hochfrequenzversuche.

Glühlampensoftstart

Beitragvon Queckie » Dienstag 3. April 2012, 21:28

Hallo Leute,

vor über 20 Jahren wurde in einer Elektronikzeitschrift eine Schaltung vorgestellt, um Glühlampen schonend einschalten zu können. Diese Schaltung konnte man als Bausatz erwerben, gleichzeitig war der Schaltplan in der betreffenden Ausgabe abgedruckt.
Damals habe ich die kleine Schaltung (rund ein Dutzend Bauteile) nachgebaut, ausprobiert und in der Versenkung verschwinden lassen.
Aber das Glühlampenverbot macht diese Schaltung wieder interesssant. Deswegen habe ich sie wieder ausgegraben und den Schaltplan neu erstellt. Also selbst gezeichnet.
Jetzt weiß ich nicht, ob man diesen selbst gezeichneten Schaltplan hier veröffentlichen kann :g? .

Was sagen denn die Moderatoren oder gar der Chef Stefan zu der Problematik ?

Mit freundlichen Grüßen
Queckie
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Re: Glühlampensoftstart

Beitragvon stefan » Dienstag 3. April 2012, 22:04

Ist kein Ding... wenn du keinen eigenen Bilderhoster verwendest oder keinen Webspace besitzt, dann sende mir den Plan als Anhang an meine Mailadresse. Ich stell ihn dann hier ein.

[edit] Ich gehe davon aus, das du den Plan eingescannt oder abfotografiert hast und er schon als JPG vorliegt... Denke ich doch , oder? :gwink:

Gruß Stefan
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Re: Glühlampensoftstart

Beitragvon Glasei » Dienstag 3. April 2012, 22:55

Ein elektronischer Glühobst-Softstart ?
Oweia, das hab ich mit 'nem Heissleiter realisiert. :green:
Aber auf die Schaltung wäre ich trotzdem mal neugierig.
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Re: Glühlampensoftstart

Beitragvon Queckie » Freitag 6. April 2012, 11:29

Nachdem Stefan grünes Licht gegeben hat, hier nun im ersten Bild der Schaltplan und im Zweiten der Testaufbau :
Bild
Bild .

Die Größe des Widerstandes Rx richtet sich nach der Glühlampenleistung. Für Glühlampen bis etwa 75 W ist 1 kOhm ganz brauchbar. Der Widerstand muß allerdings ein dicker Zementwiderstand mit 5 W, besser 10 W Belastbarkeit sein. Dieser Widerstand wird abhängig von der Schalthäufigkeit entsprechend warm. Im Fehlerfall, wenn der Triac nicht durchschalten sollte, kann der Widerstand rotglühend werden. Dies bitte bei der Montage der Platine berücksichtigen. Wer geschickt ist, lötet den Zementwiderstand unter leichter mechanischer Spannung so ein, das er sich bei unzulässiger Erwärmung an einem Ende selbst auslöten kann. Das ist die einfachste Möglichkeit die Schaltung vor Überhitzung und damit eventuell einhergehender Brandgefahr zu schützen. Oder man spendiert der Schaltung noch eine nicht reversible Temperatursicherung wie sie z.B. in Kaffeemaschinen eingesetzt wird.
Der Triac (Spannungsfestigkeit möglichst größer als 400 V ) muß entsprechend dem zu erwartenden Lampenstrom ausgewählt werden. Vielleicht aus einem alten Dimmer ausschlachten. Ein Triac im TO220 Gehäuse kommt bis 100 W Glühlampenleistung (bei 20°C ) ohne Kühlblech aus. Für Lampenströme größer 0,5 A sollte man die 1N4007 Dioden durch leistungsfähigere Typen ersetzen. Vor dem einlöten des Triacs müssen seine Beinchen etwas auseinandergebogen werden um die Abstände der Netzspannungsführenden Lötpunkte zu vergrößern. Außerdem ist es ratsam, dem Triac entweder eine Fassung zu spendieren oder ihn an Lötnägeln festzubraten. Dann läßt er sich leichter auswechseln falls eine durchbrennende Glühlampe ihn in die ewigen Jagdgründe mitnimmt.
Die Schaltung wird an den mit A und B bezeichneten Punkten einfach in den aufgetrennten Lampendraht eingeschleift. Wie das Foto des Testaufbaus zeigt, läßt sich die Schaltung recht klein und kompakt aufbauen. Damit passt sie bei einer tiefen Schalterdose noch hinter den Schalter. In diesem Fall muss sichergestellt werden, das durch die Elektronik keine Brandgefahr entsteht.
Die Schaltung arbeitet direkt an 230 V Netzspannung. Also Vorsicht !!! .

Der Vorteil dieser Schaltung gegenüber der Verwendung von NTC ist ihre schnellere Rücksetzung. Ein NTC braucht nach dem ausschalten länger bis er den Einschaltstrom erneut wirksam begrenzen kann.

Gruß
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Re: Glühlampensoftstart

Beitragvon Glasei » Freitag 6. April 2012, 14:44

Erstmal dickes Dankeschön für Beschreibung und Bilder. :sm023:
Liegen denn schon praktische Erfahrungen vor, ob und wie weit die Schaltung
der Lebensdauer zuträgt ? :g)
Außerdem ist es ratsam, dem Triac entweder eine Fassung zu spendieren oder ihn an Lötnägeln festzubraten. Dann läßt er sich leichter auswechseln falls eine durchbrennende Glühlampe ihn in die ewigen Jagdgründe mitnimmt.

Noch eine kurze Idee dazu: Eine entsprechend dimensionierte Feinsicherung
könnte hier dem Triac ein etwas beruhigteres Leben ermöglichen.
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Re: Glühlampensoftstart

Beitragvon Queckie » Freitag 6. April 2012, 15:08

Hallo Glasei,

mit praktischen Erfahrungen was die Lebensdauerverlängerung angeht kann ich nicht dienen. Diese Schaltung hab ich vor über 20 Jahren nur zum testen nachgebaut.
Aber der Effekt ist beim einschalten gut zu erkennen. Das Leuchtobst glüht langsam auf und kriegt dann erst volle Netzspannung. Das muss sich meiner Meinung nach lebensdauerverlängernd auswirken.

Noch kurz zu der Idee mit der Feinsicherung: kann man machen, bringt aber vermutlich nix (wie man leider zu oft bei Dimmern feststellen kann), es sei denn man nimmt ultraschnelle Feinsicherungen. Aber die kosten fast wieder soviel wie ein 08/15 Triac, sofern man sie überhaupt beschaffen kann.

Gruß
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Re: Glühlampensoftstart

Beitragvon g33k0 » Montag 9. April 2012, 16:33

Mal angenommen, man baut so etwas wirklich in eine Schalterdose: Kann man damit denn auch ESL o.Ä. problemlos betreiben?
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Re: Glühlampensoftstart

Beitragvon Glasei » Montag 9. April 2012, 16:51

Das würde bei gewöhnlichen ESL wenig Sinn machen.
Bei ziemlich exakt 90V fängt die Schaltung an zu arbeiten.
Und zwar gleich volle Leistung. Das Einzige, was davon ein verlängertes Leben hätte, wäre der Netzelko. :change_bulb:
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Re: Glühlampensoftstart

Beitragvon g33k0 » Montag 9. April 2012, 16:58

Glasei hat geschrieben:Das würde bei gewöhnlichen ESL wenig Sinn machen.
Bei ziemlich exakt 90V fängt die Schaltung an zu arbeiten.
Und zwar gleich volle Leistung. Das Einzige, was davon ein verlängertes Leben hätte, wäre der Netzelko. :change_bulb:

Das war auch anders gemeint ;)

In Bezug darauf, dass man so etwas ja fest in der Hausinstallation verbauen würde (z.B. hinterm Schalter in einer Dose) und wie es dann mit der Kompatibilität der Schaltung zu anderen Leuchtmitteln aussieht ;)
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Re: Glühlampensoftstart

Beitragvon Glasei » Montag 9. April 2012, 17:01

Na mal sehn, ob Queckie ein paar Erfahrungen beisteuert. :g)
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