DDR-"Topf" als NA70-Originalausführung

Bis 1989 entwickelte, auch darüber hinaus noch produzierte Straßenleuchten für konventionelle Leuchtmittel.

Re: DDR-"Topf" als NA70-Originalausführung

Beitragvon Glasei » Sonntag 23. März 2014, 22:14

Da hat die Plankommission ganz schön danebengepinkelt... :DD
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Re: DDR-"Topf" als NA70-Originalausführung

Beitragvon stefan » Montag 24. März 2014, 22:32

volti.4 hat geschrieben:Auch ich habe zwei Töpfe, habe aber heute erst festgestellt dass in dem einen Topf überhaupt kein NA-Vorschaltgerät verbaut ist sondern ein 125iger aus Ungarn, zudem wurde der Reflektor grau gespritzt...

Bist du sicher, das der besagte Topf so aus der PGH kommt. Da habe ich so meine Zweifel :g?
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Re: DDR-"Topf" als NA70-Originalausführung

Beitragvon volti.4 » Dienstag 25. März 2014, 19:27

stefan hat geschrieben:Bist du sicher, das der besagte Topf so aus der PGH kommt. Da habe ich so meine Zweifel :g?


Nein das glaube ich nun nicht das er so aus der PGH kam, das sieht man eigentlich schon an der Verdrahtung und das VG ist leicht angerostet, ich war mir eigentlich nur sicher das ein NA 70-VG verbaut ist, weil auf dem Zettel von 80W auf NA 70 umgestempelt wurde und außen auf dem Gehäuse ( kein Foto gemacht)
noch mal mit Edding NA 70 draufsteht.

Ich hatte die Lampe mal bei Industriebedarf 2000 erworben gehabt und war bisher noch im Betrieb gewesen, vielleicht weil ich auch eine BG0 in NA-Ausführung habe und dort bisher meine Lampen ausprobierte, muss aber zugeben das die BG0 auch von dort ist und die war vom Werk aus falsch verdrahtet worden, so dass die mir eine Birne zerschoss, zum Glück eine alte ausgebrannte.
Der Besitzer dieses Ladens kennt sowiesso nicht den Unterschied zwischen 1000W- und 2000W Vorschaltgeräten, der bietet die 1/2 1000W Vorschaltgeräte als 2000er an, der denkt zweimal 1000W sind gleich 20000W, aber das hat der bis heute nicht verstanden, denn da zündet nicht mal eine 2000er, ich bin ja immer noch auf der Suche nach einem 2000W Vorschaltgerät. :gsad:
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Re: DDR-"Topf" als NA70-Originalausführung

Beitragvon Olav » Samstag 28. März 2015, 17:29

Hallo Stefan,

mit Interesse habe ich den DDR-Topf-Beitrag gelesen. Interessant finde ich die verschiedenen Varianten beim Topf. In der Entladungslampenpraxis ist auf Seite 123 eine Ansatzleuchte aus Leipziger Fertigung abgebildet.

Bild

Ist diese Ansatzleuchte als der "Ur-Topf" zu betrachten, dessen Fertigung später nach Staßfurt verlagert wurde? Bisher habe diese Ansatzleuchte aus Leipzig noch nie im Original gesehen mit dem Abdeckglas.

Freundliche Grüße aus Hamburg

Olav
Zuletzt geändert von Olav am Sonntag 29. März 2015, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: DDR-"Topf" als NA70-Originalausführung

Beitragvon stefan » Samstag 28. März 2015, 17:45

Nein, das ist nicht der Urtopf. Hat nichts mit dem PGH-Topf gemein.
Daraus ist später die BG mit Abdeckung entstanden. Diese Variante wurde überarbeitet, weil die BG-Serie weniger aufwendig war.
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Re: DDR-"Topf" als NA70-Originalausführung

Beitragvon Lampenbasti » Mittwoch 20. April 2016, 19:04

Hallo zusammen,

ich komme aus Magdeburg und kann euch vielleicht noch ein paar Informationen zum Topf aus Staßfurt geben. Ursprünglich wurde der Topf in Leipzig gebaut. Hier war noch alles Metall gebaut (Gehäuse für Geräte und Lampenschirm). So gegen Ende der 70er Jahre wurde die Produktion nach Staßfurt verlagert. Aufgrund des Rohstoffmangels wurde dann auf Aluminium beim Lampenschirm verzichtet und der Lampenschirm wurde aus Bakelit gefertigt. Die damit verbundenen Nachteile sind ja jedem bekannt. Hier sollte ja die HQL mit Innenreflektor zur Anwendung kommen, da das schwarze Bakelit als Reflektion keine Vorteile brachte. In und um Magdeburg wurde diese Leuchte viel verbaut. Allerdings kamen in der Regel normale HQL ohne Innenreflektor zum Einsatz. Bereits Anfang der 80er Jahre wurden die meisten Leuchten für die Bestückung mit NA produziert. Für den Topf aus SFT gab es das Problem, dass aufgrund der Größe der Zündgeräte einfach nicht genug Platz im Geräteraum war. Hier hat man ab 1988 eine geringfügige Anpassung/Vergrößerung des Unter- und Oberteils vorgenommen, damit die Bestückung mit NA möglich war. Optisch ist der Unterschied aber kaum zu erkennen. Allerdings passen Unter- und Oberteil als NA-Variante nicht mit den Unter- und Oberteilen der bisher produzierten HQL-Variante zusammen. Um die Reflektion aus dem Lampenschirm zu nutzen, wurde der Lampenschirm innen weiß gespritzt. Die Farbe hat bei Leuchten, die auch dauerhaft in Betrieb waren, nicht lange gehalten und blätterte nach einiger Zeit ab, ähnlich wie bei den Rückleuchten des Trabant :green:
Zur Wendezeit sind die Zündgeräte dann kleiner gewesen, so dass die Überarbeitung der Leuchte kurz vorher eigentlich überflüssig war. Als letzte Variante wurde in Staßfurt der Bakelit-Lampenschirm durch einen größeren Alu-Lampenschirm ersetzt. Der Lampenschirm hatten einen deutlich größeren Durchmesser und auch die Länge hat zugelegt. Dadurch hat das Leuchtmittel dann nicht mehr aus der Lampe rausgeguckt und war besser geschützt. Auch die Reflektion sollte damit verbessert werden. Diese letzte Variante wurde in zwei Farbvarianten hergestellt. Gehäuseteil Hammerschlag dunkel lackiert, Aluschirm außen schwarz und innen weiß lackiert. Die zweite Variante war unlackiert. Gehäuse Alu-Druckguss grau und Lampenschirm außen und innen blankes Aluminium. Wie lange in Staßfurt nach der Wende noch produziert wurde, kann ich leider nicht sagen. Mitte der 90er Jahre war die Produktionsstätte schon dicht. Heute ist auf dem Gelände ein Schrotthändler ansässig. Eine letzte 6-armige Leuchte mit der letzten produzierten Variante (3 Leuchten lackiert und 3 unlackiert im Wechsel angebaut) steht noch auf dem Gelände.
Die Leuchte selbst wurde in der Regel in Industrieanlagen als Außenbeleuchtung eingesetzt, da der Wirkungsgrad bei den HQL-Modellen nicht besonders hoch war. In einigen Dörfern um Magdeburg findet man noch heute sogar die letzte Variante dieser Leuchten als Straßenbeleuchtung. In den Dörfern um Staßfurt wurde auch die Bakelit-Variante mit HQL als Straßenbeleuchtung eingesetzt.
Einige NA-Töpfe mit Bakelit-Lampenschirm wurden nach der Wende wieder mit HQL bestückt, da es offensichtlich bekannt war, dass es diese Leuchte nur als HQL-Variante gibt. Leider war der Produktionszeitraum der NA-Töpfe sehr kurz, so dass es heute nicht mehr viele davon gibt.

Als Magdeburger durfte ich die Umstellung von HQL auf NA ab Anfang der 80er Jahre schon als Kind live mit erleben. Magdeburg war 1989 die erste und einzige Stadt der damaligen noch existierenden DDR, die die komplette Straßenbeleuchtung auf NA umgestellt hatte. Übrigens gibt es noch mindestens eine Leuchte aus DDR-Zeiten, die heute noch immer produziert wird in gleicher Bauform. Welche Leuchte meine ich wohl? :gsmile:

LG aus Magdeburg
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Re: DDR-"Topf" als NA70-Originalausführung

Beitragvon Alex » Mittwoch 20. April 2016, 19:44

Hallo Basti.
Erstmal herzlich Willkommen bei uns.
Es is ja wirklich interessant was du da schreibst und das du weisst wie das werk jetzt aussieht :greek:

Lampenbasti hat geschrieben:Welche Leuchte meine ich wohl? :gsmile:
Basti

definitiv nicht mein Fachgebiet :green:

Lg Alex Frankreich :g)
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Re: DDR-"Topf" als NA70-Originalausführung

Beitragvon Löffel » Mittwoch 20. April 2016, 22:26

Hallo Lampenbasti!
Herzlich willkommen in unserer Runde. :sm040:
Bei Magdeburg denk ich immer gleich an SKET ....und auch an Kaffee.

Vermute mal das du in etwa die hier meinst??

Sonst fällt mir da leider keine weitere Leuchte ein, die heute noch produziert wird?? :sm_idea:

Viele Grüße
Alex :g)
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Re: DDR-"Topf" als NA70-Originalausführung

Beitragvon Lampenbasti » Mittwoch 20. April 2016, 23:21

Hallo Alex,
diese Leuchte ist ein Nachbau und kommt an das Original nicht ran :gshock:
Ich meine die Leuchte für den Wohn- und Freizeitbereich. Ich glaube die Abkürzung war WFB. Das war die Leuchte, welche ab 1983 hergestellt wurde. Diese Leuchte gab es in verschiedenen Ausführungen aber nur für Lampen mit E27 Gewinde. Es gab sie mit und ohne Dach und konnte stehend oder hängend montiert werden. Umgeben war die Leuchte mit einem Rauchglas und in der Mitte gab es einen Lamellenreflektor. Für DDR-Verhältnisse war es eine moderne Leuchte. Allerdings war sie wartungsunfreundlich und die originalen DDR- Modelle waren nach einiger Zeit undicht. In Magdeburg wurde die Leuchte ab Mitte der 80er Jahre in Neubaugebieten eingesetzt. Die komplette Leiterstr. und die Elbpromenade wurden mit diesen Leuchten bestückt. Auch Neu-Olvenstedt wurde im gesamten Stadtteil auf reinen Fusswegen und Parkwegen diese Leuchte verwendet. Magdeburg hat diese Leuchten nach der Wende relativ schnell entfernt.
Ein Leuchtenhersteller aus Pasewalk hat diese Leuchte unter dem Namen Modular noch unverändert im Programm. Sicherlich heute mit einer verbesserten Dichtheit.
Auch ich habe diese Lampenmacke und besitze ein paar Schätze aus der alten Zeit. Heute ist es oft so, dass in einer Straße tatsächlich nur noch die Straßenleuchte an DDR-ZEITEN erinnert. Und hier muss man immer wieder staunen, wieviele Jahre die Leuchten teilweise schon stehen und noch immer ihre Dienste tun.
Derzeit bin ich dabei, 2 gut erhaltene LBL 2x125 Watt aufzumöbeln. Die werden dann in meinem Garten mit original Narva NA 70-01 oder NA 70-00 an VG NA 50 betrieben. Dann sind Sie nicht so grell und haben diese wunderbare warme orange Farbe. :gshock:
Basti
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Beitragvon Glasei » Donnerstag 21. April 2016, 13:11

Tach Lampenbasti und herzlich willkommen bei uns ! :g)
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