Hallo zusammen,
... "das müßte man mal machen, wenn gutes Wetter ist und Zeit" ... diesen Satz oder einen ähnlichen, wer hat ihn nicht schon gehört oder zu sich selbst gesagt zum Thema noch offener Projekte.
Seit Jahren sehe ich in allen Wetterlagen die schöne Kirche von Stüdenitz aus dem Führerstand, wenn ich mit dem Zug auf der Strecke Hamburg-Berlin zwischen Wittenberge und Neustadt/Dosse unterwegs bin. So oft habe ich mir vorgenommen dort hinzufahren bei gutem Wetter und sie oben vom Hang aus zu fotografieren. Das hat nun endlich geklappt.
Das ist sie, die Kirche von Stüdenitz. Oben vom Hang aus gesehen. Der Storch brütet auch schon.
Da war aber noch etwas, warum ich die Reise in diese Gegend gemacht habe. Ebenfalls aus dem Führerstand sah ich in der Nähe von Stüdenitz einen Viehstall mit ländlicher Beleuchtung. Das war zum Fotografieren mein nächstes Ziel. Alles noch dran am Mast, die Zuleitungen gekappt seit Jahren und eines der beiden Leuchtmittel in den Leuchten existierte nur noch als gesockelter Brenner in der Fassung. Auch in Brandenburg fliegen die Steine manchmal seltsame Wege.
Die Übersichtsaufnahme läßt die zwei Leuchten als "winzig" erscheinen. Im Verhältnis zu dem Stall sind sie es ja auch.
Hier die Leuchte links vom Stall ...
... und die Leuchte rechts vom Stall.
Danach hörte und sah ich einen Trecker mit zwei Anhängern angefahren kommen. Darauf saßen ein junger Vater und sein kleiner Sohn. Das Ziel der Fahrt war eben dieser Stall, dort wurden die großen Rollen Heu abgeladen, die auf den Anhängern waren. Wir kamen in ein freundliches Gespräch und ich fragte den Mann, was denn mit den zwei Leuchten wäre.
Dazu sagte er mir, daß vor einigen Jahren die Zuleitungen gekappt wurden. Die Leuchten sind außer Betrieb. "Die zwei Leuchten hätte ich gerne" sagte ich zu ihm daraufhin. Er wirkte nicht sehr überrascht oder verwundert. Er ging zu dem einen Mast und sah sich das kurz an, danach fragte er mich:"Sind Sie noch eine Zeit hier? Das wäre jedenfalls zu machen."
So wartete ich und nach einer guten Viertelstunde kam der Traktor wieder angefahren und hatte vorne jetzt einen Arbeitskorb befestigt. Werkzeug wurde gestellt, dann ging es auch schon los.
Hier ist es schon etwas höher mit gutem Überblick, schön festhalten mit der anderen Hand. Es wackelt schon ordentlich, wenn man so über eine Wiese fährt und oben ist.
Die Bilder machte ich immer schnell zwischendurch, daher ist nicht jede Aufnahme im Winkel oder scharf. Das mußte alles schnell nebenbei mitgehen das Fotografieren.
Der erste Mast wird gleich erreicht sein.
Gleich kann es losgehen, nur drei Holzschrauben sind zu lösen.
Das ging wirklich einfach und schnell.
Die erste Leuchte ist geborgen und liegt auf dem Fußboden des Arbeitskorbes.
Die zweite Leuchte, hier war noch eine Zuleitung durchzuschneiden bei der Demontage. Im Hintergrund die Bahnstecke Hamburg-Berlin.
Die drei Holzschrauben ließen sich auch hier gut herausdrehen.
So, auch hier hieß es erstmal:"Ab in das Körbchen".
Ein Blick von oben auf die "schwere Bergungstechnologie".
Ein Blick auf Breddin, wenn man schon mal so leicht abgehoben ist.
Da liegen sie nun in der Nachmittagssonne auf der Wiese, die zwei R70f. Danach begann das Schleppen zum Bahnhof und nach Hause, ich war dort ohne Auto.
Dankeschön an den freundlichen Mann auf dem Traktor. Ohne seine Hilfe hätte ich nichts erreicht dort mit den zwei Leuchten. Für seinen kleinen Sohn gab es zwei bunte Zettel für das Sparschwein danach von mir. Fazit von mir: es lohnt sich immer freundlich zu fragen.
Freundliche Grüße
Olav