Zwei Chinesenhüte G 2400 von VULKAN

Bis 1989 entwickelte, auch darüber hinaus noch produzierte Straßenleuchten für konventionelle Leuchtmittel.

Re: Zwei Chinesenhüte G 2400 von VULKAN

Beitragvon magslight » Sonntag 14. Juli 2019, 21:26

So, das Großprojekt geht endlich weiter und die Bilder folgen sogleich:
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Re: Zwei Chinesenhüte G 2400 von VULKAN

Beitragvon Glasei » Sonntag 14. Juli 2019, 23:38

Bin schon neugierig. :green:
Ihr da ohm ! Macht watt ihr volt !!!
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Bei mir liegende Straßenlaternen: 1x R70f, Innenleben nicht mehr original, 1x OURW 250, 1x LBL Seilschiffchen, Restaurationskandidat
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Re: Zwei Chinesenhüte G 2400 von VULKAN

Beitragvon magslight » Montag 15. Juli 2019, 21:45

Erst mal zu den Na- Leuchtmitteln: Bild
Die untere von 2012 hab ich zum Vergleich dazu gelegt. Die beiden alten Na Lampen sind zwar O S R A M gestempelt, sind aber alle aus Holland von P H I L I P S. Oberste Bj. 1962 (85W) und mittlere Bj. 1973 (55W). Der Außenkolben für die 85W Lampe ist älter als der Brenner und noch mit den alten O S R A M Bezeichnung gestempelt statt 85W - 650 .
Zum Testen hab ich die Kondensatoren abgebaut. Werd die seperat prüfen.
Bild
Die 125W Vorschaltgeräte laufen einwandfrei , brummen nur ein wenig.
Bild
Die neue SOX Lampe paßt zu meiner Überraschung nicht in die alten Fassungen. Hab eine Ersatzfassung provisorisch angeschraubt.
Hier der Unterschied der By22d Fassungen:
Bild
Schwer auf den Bild zu erkennen, aber die alte Fassung ist tiefer und die Führungsstifte der neuen Na Lampe passen nicht tief genug in die Fassung um die Lampe reinzudrehen. Vermutlich bekamen die Leuchten deshalb keine neuen SOX Lampen mehr und diese uralt Na Lampen blieben einfach drinnen. Die Na- Lampen sind übrigens seperat verdrahtet und wurden nachts wahrscheinlich abgeschalten.
Leider geht der Streufeldtransformator nicht, da dieser im Ausgang einen Leitungsbruch hat. Werde die Nieten aufbohren und die Leitungen im Transformator austauschen . Bilder zur Aktion folgen in einer oder zwei Wochen.
Ich gehe davon aus, dass alle vier Trafos dieses Problem haben :(=): Bekomm ich trotzdem wieder hin ;-)
Für mich war auch interessant, dass alle Drosseln und Trafos original schwarz gestrichen waren. Nicht die beste Farbe bei Licht und Wärme.
Ich habe ja zwei Leuchten und die Gestelle haben sämtlich Bohrungen mit Gewinden für andere Bestückungen, wie z.B. 2x 140W Na, 3x45W Na, 4x125W HQL waagrechte Lage wie senkrechte Lage und 2x 250W HQL. Sprich wenn ich nicht alle Streufeldtrafos wieder zum laufen bekommen sollte, wird eine Leuchte ein reiner HQL -Chinesenhut.
Zuletzt geändert von magslight am Dienstag 16. Juli 2019, 18:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zwei Chinesenhüte G 2400 von VULKAN

Beitragvon magslight » Dienstag 16. Juli 2019, 18:31

Unter HQL-Befeuerung sieht das Glas so aus:
Bild
Bilder über die Leuchte mit brennenden Na Lampen oder auch Mischbestückung müssen erst gemacht werden, nachdem die Streufeldtrafos wieder in Schuss gebracht wurden.
Nachtrag: SOX Lampen werden nicht mehr hergestellt . (Eventuell noch in PRC, aber die kannst vergessen)
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Re: Zwei Chinesenhüte G 2400 von VULKAN

Beitragvon magslight » Sonntag 28. Juli 2019, 18:40

So, der erste Streufeldtransformator wurde zerlegt und die losen Leitungen kamen zum Vorschein:
Bild
Leider fand ich nur drei Drähte statt vier vor. Hier sieht man am Schraubendreher den letzen Rest des vierten Drahtes:
Bild
Gibt es dafür ganz kleine Verbinder der Leitungen? Anlöten ist direkt an der Wicklung nicht möglich.
Um an diesen einen Draht ranzukommen musste ich die Nieten, die die einzelnen Bleche zusammenhalten entfernen und ein paar Bleche:
Bild
Nun konnten die provisorischen Messklemmen angebracht werden. Hab diese durchgemessen erst Widerstand der Spulen , dann 230V angeschlossen und Ausgangsspannung geprüft. Ich war verblüfft , denn tatsächlich funktioniert der Trafo und es stehen ausgangsseitig die gewollten 470V an. (Spitzenwert bei 485V ohne Verbraucher)
Ansonsten hab ich die Kleinteile alle lackiert bzw. grundiert und die abgebauten Trafobleche entrostet:
Bild
Und ja, ich hab alle Schrauben, Muttern und Scheiben ebenso entrostet und lackiert. Die Messingteile waren ja schließlich alle noch im Klasse-Zustand aber farblich nicht mehr schön.
Soweit von mir und ein herzliches Dankeschön an Olav für das hochladen der Bilder.
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Re: Zwei Chinesenhüte G 2400 von VULKAN

Beitragvon Martens » Sonntag 28. Juli 2019, 22:41

EPLjohannes hat geschrieben:Warum werden SOX nicht mehr hergestellt? Die sind doch effizienter als LED und Co.

Kosten-Nutzen-Abwägung.........entscheidend ist nicht alleine die Effizienz, sondern noch Kosten für Anschaffung, Betrieb, Wartung usw.

Trafos sind teuer (Herstellung, Material, Transportkosten), Elektronik billiger; LEDs bauen kleiner, also sind kleinere Leuchten möglich, außerdem besserer Leuchtenbetriebswirkungsgrad durch die bessere Integration der Optiken, Lichtfarbe und Farbwiedergabeindex bei LEDs weitgehend variabel. Brauchst Du noch mehr Argumente? :g)
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Re: Zwei Chinesenhüte G 2400 von VULKAN

Beitragvon magslight » Montag 29. Juli 2019, 05:09

@Leonröhre: Ums Abwickeln einer Windung werd ich wohl nicht rumkommen. Gibt es da echt keine "Miniverbinder"? Hab eigentlich wenig Lust den Trafo vollständig zu zerlegen und eine neue Papierummantelung aufzukleben.
@Martens: Die Entwicklung ist ja nicht stehen geblieben und es gibt ja SOX-E mit EVGs. Höchsteffizient und bezogen auf die Lebensdauer auch nicht so teuer. Die Leuchten für SOX müssten in Deutschland auch nicht kleiner sein, da z.B. die Fußgängerüberwegsschilder gleich groß sind ,aus Normgründen und bei den Tunnelleuchten eigentlich auch egal , da die SOX in der Regel in Kombination mit Leuchtstofflampen in der gleicher Leuchte verbaut sind. Für viel mehr Zwecke wurden die Na Leuchtmittel hier in der BRD ja nicht genutzt. Nur bei den Schleusenleuchten und den "Standardstrassenleuchten" trifft das Größenargument zu.
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Re: Zwei Chinesenhüte G 2400 von VULKAN

Beitragvon IngoZ. » Montag 29. Juli 2019, 09:33

Hallo,

es gibt kleine Crimpverbinder, kenn aber spontan keine Quelle. Damit werden in Haushaltgeräten mit Wärmebelastung verbindungen gemacht, die nicht gelötet werden können. Diese verbindung könnte man mit einem kleinen Schrumpfschlauch versehen...

Ist den die Sekunädrwicklung von der Unterbrechung betroffen ? Dann wäre Verlust einer Widnung überhaupt nicht schlimm. Bei der primärwicklung wärs gut, sogar einen Windungen mehr als original aufzubringen, aufgrund der Netzspannung heute. Da hat ein 220V-Trafo (primär 220V~ Nennspannung) eher ein schweres Leben heute. Grundsätzlich wär aber auch bei der primärwicklung der Verlust einer WIndung nicht das großr problem.

Lötbarkeit: Solange das Kupferwicklungen sind, muß sich das löten lassen ! Kann sein, daß der Isolierlack sehr widerspenstig ist. Der ist heutzutage rel. gut lötbar, früher ganz und garnicht ! Der muß vorsichtig heruntergekratzt werden, dazu gibts spezielles Werkzeug (sicher zu finden... mir fällt jetzt der Name nicht ein), sieht aus wie eine breite Pinzette und hat beidseitig scharfe Kante.. Mit einem Teppichmesser geht das auch (vorsichtig).
Es gibt eine Ausnahme, wo man nicht löten kann: Aludraht wie bei den alten gelben oder schwarzen DDR-Vorschaltgeräten f. HQL. Das glaub ich hier aber nicht, im Westen war das nicht so üblich.

Gruß Ingo

...Crimpverbinder: hier sowas ähnliches, gibts auch noch in kürzer:
https://www.ebay.de/itm/20-CRIMPVERBIND ... 2305474302
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Re: Zwei Chinesenhüte G 2400 von VULKAN

Beitragvon magslight » Samstag 3. August 2019, 15:58

@IngoZ.: Danke! Genau so was hab ich gesucht. Das sollte hinhauen. Schrumpfschläuche hab ich da und die Trümmer sind klein genug.
Löten will ich nicht und eine weitere Windung ziehen auch nicht, da es sehr eng wird. Es soll noch eine zusätzliche Papierumwicklung um die Wicklung und es ist jetzt schon seehr wenig Platz da.
Aluwicklungen gab es meines Wissens nach nur in DDR-Drosseln. Ich hab ehrlich gesagt keine schlechten Erfahrungen mit 220V Drosseln am 230V Netz gemacht. Meine Leuchten brennen normalerweise eh nicht sehr lange und bei meinen Leuchten im Aussenbereich kommen wegen den Leitungsverlust eh keine 230V an. Die höhere Spannung an der Sekundärwicklung des Streufeldtrafos ist wahrscheinlich nicht so gut für die Lebensdauer der Na Lampen, aber bei meinen Einschaltzeiten vernachlässigbar und die Trafos werden normalerweise eh mit einer höheren Prüfspannung geprüft und auch ausgelegt.
@Leonröhre: Danke für den Tipp, aber äußerlich soll der Trafo original aussehen . Mit den Crimpverbinder sollte das klappen.
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Re: Zwei Chinesenhüte G 2400 von VULKAN

Beitragvon magslight » Mittwoch 25. September 2019, 20:55

Es geht voran. Das Wochenende versuch ich aus zwei zerbrochenen Gläsern ein ganzes zu kleben. Die Trafos für die Na Lampen werd ich komplett zerlegen und die Leitungen mit isolierten Crimpverbindern verlängern. Alle Vorschaltgeräte (Na+HQL) werden neue Schrauben bekommen und neue Ummantelungen aus Backpapier. Erst dann kann ich mit der Verdrahtung der ersten Leuchte anfangen. Bilder folgen nächste Woche.
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