Endlich habe ich die OURW2250

Bis 1989 entwickelte, auch darüber hinaus noch produzierte Straßenleuchten für konventionelle Leuchtmittel.

Endlich habe ich die OURW2250

Beitragvon OURW2250 » Montag 20. April 2020, 19:42

Hallo Lichtgemeinde,

Heute möchte ich euch meine Neuzugänge aus der Bucht vorstellen. Eigentlich wurden nur zwei Latschen in beiden Größen für günstiges Geld angeboten. Dabei habe ich nicht lang gezögert, weil sie technisch in einem Top Zustand waren und nur äußerlich ein bisschen aufgehübscht werden müssen. Da wurde ich vom Verkäufer gefragt was ich mit dem Leuchten mache. Als ich antwortete das ich sie restaurieren möchte, fragte er mich ob ich noch die OURW2250 mit dazu nehme. Natürlich habe ich da nicht lang nachgedacht und heute kam sie zu mir. Jetzt habe ich wieder etwas Arbeit vor mir und drei Leuchten wurden gerettet.

Grüße Danny
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Re: Endlich habe ich die OURW 2250

Beitragvon Olav » Montag 20. April 2020, 23:02

Hallo Danny,

meinen Glückwunsch zur großen Ansatzleuchte. Im Altpapier fand ich noch was. Das hänge ich dir gleich hier mit ran. Der Beipackzettel aus dem Jahre 1972.
Darin steht dann auf polnisch alles wissenswerte zur Leuchte. Die Zeichnung zeigt die polnischen E40-Fassungen mit dem Metallkäfig als Berührungsschutz.
Diese waren in der DDR nicht zugelassen. Daran erkennst du unter anderem, ob es eine Leuchte für den Export war oder nicht. Die Leuchten für den Export in die DDR hatten polnische E40-Keramikfassungen.

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Freundliche Grüße

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Re: Endlich habe ich die OURW2250

Beitragvon Glasei » Dienstag 21. April 2020, 14:39

Genial.

Lass doch mal leuchten. :green:
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Re: Endlich habe ich die OURW2250

Beitragvon OURW2250 » Dienstag 21. April 2020, 20:27

Hallo miteinander

Vielen Dank für die Blumen.
@Olav Danke für den Beipackzettel. Wie du sehen kannst sind die Porzellan Fassungen drin. Das diese speziell für den Export bestimmt waren lese ich jetzt das erste Mal. Die Metallfassungen gefallen mir eigentlich besser. Die polnischen Keramik Fassungen sind vom Aussehen her nicht so schön wie die aus DDR Produktion.

@Glasei Sobald ich sie wieder hergerichtet habe werde ich sie definitiv mal anfeuern. Leider habe ich ein Problem weil der Verschluss Bolzen der Abdeckung weggebrochen ist und ich erst mal sehen muss wie ich ihn da raus bekomme. Die Glaswanne ist leider auch zerbrochen. Und die Abdeckung des VG Raumes fehlt.

@Leonroehre Zwischen dem VG Raum und den Lampenraum befindet sich eine Asbestplatte vermutlich soll sie eine starke Erwärmung verhindern.

Bis dahin das sind schon mal paar Infos zur Polnischen OURW2250 und ich werde das beste aus ihr rausholen, damit sie wieder in ihren alten Glanz erstrahlt.

Grüße Danny
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Re: Endlich habe ich die OURW2250

Beitragvon OURW2250 » Dienstag 21. April 2020, 20:36

Ich muss gleich noch mal was nachwerfen. Hat zufälligerweise jemand eine solche Leuchte in seiner Sammlung, weil ich mir gerne mal die Verkabelung ansehen möchte. Der Kollege von dem ich sie bekommen habe, hat die Leuchte zerlegt. Dabei hat er auch die Kabel abgeklemmt und so lagen sie wild herum. Ansonsten würde ich es wie bei der ungarischen DKN machen.

Grüße Danny
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Re: Endlich habe ich die OURW 2250

Beitragvon Olav » Mittwoch 22. April 2020, 00:06

Hallo Danny,

in meiner OURW 2250 ist die Verkabelung noch original und sieht so aus:

Bild

Das ist die originale Verkabelung der Leuchte OURW 2250 aus dem Jahre 1972.


Zu der "Asbestplatte": sieht die vielleicht so aus, wie auf dem folgenden Bild ?

Bild

Diese Pappe (es ist kein Asbest) ist auf der Innenseite des Abdeckbleches angeklebt. Die Aufgabe ist es einen möglichen Kontakt der darunterliegenden offenen Anschlußkontakte der beiden Kompensationskondensatoren mit dem Abdeckblech zu verhindern. Ein anschauliches Beispiel für RGW-Murks. Sollte diese Pappe in deiner Leuchte liegen, dann ist sie wohl abgefallen vom Abdeckblech.

Die OURW 2250 kann den beiden Lampen schwer zu schaffen machen durch Wärmestau. Hier ein anschauliches Beispiel:

Bild

Diese zwei Lampen hat ein polnischer Hobbykollege trickreich aus der OURW 2250 herausbekommen. Sie sind miteinander verschmolzen. Es wird also warm ...


Freundliche Grüße

Olav


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Re: Endlich habe ich die OURW2250

Beitragvon Glasei » Mittwoch 22. April 2020, 02:09

Wo ich als kleiner Junge in der DDR unterwegs war, hab ich die 2250
auch nur einlampig in Betrieb gesehn. Wenn auch öfter voll bestückt.

Wenn du sie also komplett anfeuerst, dann eher nur zu Testzwecken.
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Re: Endlich habe ich die OURW2250

Beitragvon IngoZ. » Mittwoch 22. April 2020, 09:14

Guten Morgen,

die Sache mit den zusammengeschmolzenen Lampen is ja krass !
AAABER: Das muß noch eine andere Ursache haben, die Anordnung der Lampen in der OURW 2250 reicht dafür nicht aus ! Sicher werden die 2250 sehr heiß im Inneren und das führt auch bei den eingesetzten Lampen zu Problemen mit der Sockelverklebung, aber es ist physikalisch nicht möglich, daß sich die Hitze bei Nennbetrieb derart staut, daß die Lampen zusammenschmelzen. Und es gibt ja Betriebserfahrungen, solche Effekte sind kuriose Einzelfälle.

Ich vermute, daß entweder bei einer Lampe die Drossel durchgegangen ist (langsam fortschreitender Windungsschluß und damit Überlastung einer Lampe) oder die Leuchte wurde an zu hoher Spannung betrieben, mit starker Überlastung beider Lampen, die Überspannung braucht garnichtmal sehr hoch sein, weil die Drosseln in Sättigung gehen, aber 400V ist auch möglich: Ein Fachmann berichtete mal von einer Anlage mit NA-Lampen, die aus Versehen an 400V lief, alle neuen Lampen leuchteten wunderschön weißgelb und sauhell, ich hätte gedacht, daß die schnell Verlöschen, aber in diesem Fall nicht, vielleicht waren es einzelne. Natürlich kann man danach Lampen und Drosseln wegschmeißen oder zumindest sind diese stark vorgeschädigt.

Gruß Ingo
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Re: Endlich habe ich die OURW2250

Beitragvon OURW2250 » Mittwoch 22. April 2020, 16:48

Hallo miteinander,

@Olav danke für die Bilder
Meine Leuchte ist unkompensiert und verfügt nur über
die Drosseln. Das Bild mit dem zusammen
geschmolzenen Glaseiern sieht schon verrückt aus.

@Glasei Ich habe für die Leuchte auch keinen
Dauerbetrieb vorgesehen. Auch bei den OURW's
welche ich gesehen habe war nur eine Lampe in
Betrieb. Aber noch schön mit HQL Befeuerung und
vermutlich noch mit NF 250. Mich würde mal
interessieren ob man einen Unterschied zwischen den
einlampigen und zweilampigen Betrieb erkennt oder
ob es minimal ist.

Grüße Danny
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Hier die erwähnte Asbestplatte
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Re: Endlich habe ich die OURW2250

Beitragvon Konsum » Mittwoch 22. April 2020, 22:09

Hallo Danny,

auch von mir noch einen herzlichen Glühstrumpf zur der erstandenen "Panzerleuchte" :sm023: .


OURW2250 hat geschrieben:Die Metallfassungen gefallen mir eigentlich besser. Die polnischen Keramik Fassungen sind vom Aussehen her nicht so schön wie die aus DDR Produktion.


Die originalen polnischen Metallfassungen sehen zwar besser aus als die keramischen Varianten (geht mir da auch so) aber sie birgen neben den schlechten Berührungsschutz auch noch den Nachteil, dass sie schnell anfangen zu gammeln und daher leicht rostanfällig sind. Nicht selten sah Ich in Polen dort alte Leuchten herum stehen, aus denen die Lampen lose an den Kabeln aus den Gehäusen hingen.

OURW2250 hat geschrieben:Zwischen dem VG Raum und den Lampenraum befindet sich eine Asbestplatte vermutlich soll sie eine starke Erwärmung verhindern.


Das Problem der Erwärmung bezog sich nicht zwischen den Lampenraum und dem Geräteraum. Sondern nur in dem zu eng konzipierten Lampenraum, in dem 2 Lampen so dicht nebeneiander gefercht einfach keine gute Wärmeabfuhr haben, wenn der Raum dazu auch noch so eng und dazu verschlossen ist. Die Enge und die aufsteigende Hitze machte schlicht weg dem Kleber zwischen der Metallfassung und dem heißen Glaskolben auf Dauer zu schaffen. Ich habe das bei meinen OURWs auch feststellen müssen. Die Kolben hingen nur noch lose an den Drähten und der Kleber ist wie ein trockender Keks davon gebröselt. Das war auch ein Akt die da raus zu bekommen ohne sie kaputt zu machen :roll: .

Als Schlußfolgerung daraus haben viele also die Leuchten nur noch einlampig, im Wechsel oder einfach offen 2-lampig betrieben. Einlampig ist sie natürlich um einiges dunkler als im doppellampigen Betrieb. Erzeugt ja schließlich nur noch die halbe Lichtleistung.

Schöne Grüße

Konsum
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