Wartung eines FS Hallenstrahler, nix besonderes
Verfasst: Mittwoch 7. Oktober 2020, 22:15Guten Abend Ihr Lieben.
Habe zuletzt einen der oben genannten Strahler gewartet. Sie hingen in einer alten Scheune, die zuletzt und bis heute vor allem Logistik zur privaten Haltung von 1-2 Pferden beherbergt.
Das besondere ist vielleicht, dass meine Frau und ich uns hier einen Traum erfüllt haben, denn neben dem Kauf der Lampen (für mich) war auch besagte Scheune und ein
Wohnhaus mit auf dem Wunschzettel für die Bank
Die Aufgabe, zwei neue alte 400W HQL zu besorgen, hatte ich schon während der ersten Besichtigung mit dem Makler mit auf meine Liste gepackt...schlimmstenfalls
wären sie eben übrig gewesen. Speziell und pragmatisch, da bin ich hier sicher nicht der einzige. (Im Bild ist einmal neu, einmal alt, es gab 2x Philips HPL, vermutlich 80er Jahre ?)
Die Strahler selbst gehören zu einem Sammelsurium von alter Technik, die der Vorbesitzer höchstwahrscheinlich über die Jahre hin immer mal irgendwo "abstauben"
konnte. Also im übertragenen Sinne, abgestaubt/geputzt wurde offensichtlich eher weniger....Aussen- und Innen-leuchten mit kompakt-LSR, Strahler, LSR-Armaturen
und andere Kuriositäten aus diversen Jahrzehnten, aber nichts einheitlich und meisst auch etwas verbastelt. Entsorgt habe ich bisher dann doch einiges, aber glaubt mir,
das war dann doch vertretbar.
Los gehts mit den Strahlern. FS habe ich in Form einer Aquarienleuchte im privaten Bestand, 400W HQL ist dankbar, vor allem ist die
flache Bauform wichtig, damit der Anhänger mit den Heuballen noch hereinfahren kann. Die übliche Industrie-Reflektorleuchte wäre hier nicht geeignet.
Verkabelung abenteuerlich, und überall noch dick Silikon auf die Durchführungen geschmiert, aber egal, jetzt erstmal NUR Putzen und neue Lampen rein.
Deckenöhe ca. 4m, also nicht mehr ganz so einfach. Strahler 1, Abwaschen, öffnen, Birne und Reflektor raus, Innenleben ok, Kondensatoren dicht, Scheibe reinigen,
neue Birne rein, Silikonöl auf Dichtungen und bewegliche Teile und wieder montieren. Drossel sind BBC für 220V, Baujahr der Leuchten laut Kondensatoren um 1988.
Interessant ist die Scheibe, sie ist stumpf!
Ich habe einen ähnlichen Befund an einem meiner kleinen BEGA Strahler gefunden, wenn auch nicht so stark. Ebenfalls HQL.
Das Glas selbst ist matt geworden, es lässt sich auch mit Sonax-Glaspolitur NICHT mehr retten (damals lange, auch maschinell, versucht).
Aus dem Studium kenne ich solche Spuren auf Glas nur durch Verätzung mit Fluorwasserstoff (HF), dient zum Nachweis von Fluor mittels
dessen großer Affinität zu Silikaten. Aber in einem Strahler ? Ein Effekt der "HQL-Strahlung" ? Oder einer Reaktion mit HQL und anderen Materialien im Strahler ?
Komisch ist, dass andererseits deutlich geschundenere HQL-Funzeln bei mir mitunter makellos sind, es kann also kein Prozess ein, der sich immer einstellt,
und z.B. über die Zeit hin stärker wird. Weiteres Putzen zwecklos! Zu!
Aber Kennt jemand das Phänomen ?
Testlauf bestanden, frisches Pink vorne, hinten noch fahles Grün.
Weiter gehts mit Strahler 2: Aufgrund der "Pickel" im Reflektor, also "umgekehrte Dellen", hatte ich schon von Anfang an so eine Vermutung.
Nach dem Öffnen dann das:
Auch dieser Strahler war mal stark aufgeschlagen, es hat auch hier die Drossel aus der Verankerung gerissen.
Hier mit Gehäuseschaden, Zapfen mit Gewinde herausgebrochen, Loch im Gehäue.
Und ja, das ist passiert, BEVOR der liebe Vorbesitzer das Ding in 4m Höhe festgemacht hat....und die Drossel hängt frei an 2 STücken Draht,
welche wiederum an der verbliebenen M5-Stange halten....
Diese Leuchte habe ich abgebaut. Es stört mich aus ästhetischer Sicht, zudem hat die Bank bestimmte Anforderungen an die Versicherungen,
die wiederum an die Technik...wider besseres Wissen belasse ich sowas nicht im Betrieb.
Gewinnen wir der Sache etwas gutes ab:
1. Ersatzteile für Strahler Nr. 1 beiseite gelegt, incl Glas, schöner, glasierter Fassung, und auch die Drossel durfte bleiben und wurde schon wieder zurecht gebogen (nicht im Bild).
2. Ich habe meiner Frau erklärt, dass ich mich hier netterweise um Ersatz kümmere
. Fünf "norka pollux" (die wollte ich seit den 90ern immer haben, lange unbezahlbar)
wurden nun beschafft und warten auf Durchsicht, Umbau (400W HQI gegen HQL?) und einen 2ten Frühling, nach 20 Jahren Dienst und Tausch gegen LED an deren einstigen Verwendungsort. Bericht folgt.
Fazit:
-Immerhin, ein Strahler ist wieder fit. Gibt erstmal genug Licht.
-Eine gerade gestartete, tief rote/pinkfarbene 400W HQL sieht so dermaßen GE*L aus, unvergleichlich.
-Die FS Strahler haben, anders als z.B. die norka, kein einteiliges Gehäuse! Sie sind aus 3 Teilen geklebt, wie z.B. Siemens Klassiker.
-Der Aufbau der Gehäuseteile war symmetrisch, man hätte die Drossel auf der anderen, heilen Seite wieder korrekt montieren können.
Zapfen waren vorhanden. Hier war mir aber der Aufwand zu groß, Dellen im Reflektor und Loch im Gehäuse wären geblieben
Übrig sind 2 HQL Birnen mit 400W, eine Tungsram deluxe (noch halbwegs), und eine sehr grüne, recht alte ? Osram, ich mache mal ein Bild von dem Logo.
PS: Eine Rubrik für Strahler wäre schön, es gibt doch ne ganze Menge schöner Leuchten aus der Industrie incl. Gartenbau und der Aussenbeleuchtung:
Rademacher, Bega, FS, Philips, Norka usw. Aber da es ja keine Straßenleuchten sind, landen sie ggf nur bei den Lichtprojekten. Was meinen die Chefs ? Und Ihr ?
Gruß Christoph
Habe zuletzt einen der oben genannten Strahler gewartet. Sie hingen in einer alten Scheune, die zuletzt und bis heute vor allem Logistik zur privaten Haltung von 1-2 Pferden beherbergt.
Das besondere ist vielleicht, dass meine Frau und ich uns hier einen Traum erfüllt haben, denn neben dem Kauf der Lampen (für mich) war auch besagte Scheune und ein
Wohnhaus mit auf dem Wunschzettel für die Bank
Die Aufgabe, zwei neue alte 400W HQL zu besorgen, hatte ich schon während der ersten Besichtigung mit dem Makler mit auf meine Liste gepackt...schlimmstenfalls
wären sie eben übrig gewesen. Speziell und pragmatisch, da bin ich hier sicher nicht der einzige. (Im Bild ist einmal neu, einmal alt, es gab 2x Philips HPL, vermutlich 80er Jahre ?)
Die Strahler selbst gehören zu einem Sammelsurium von alter Technik, die der Vorbesitzer höchstwahrscheinlich über die Jahre hin immer mal irgendwo "abstauben"
konnte. Also im übertragenen Sinne, abgestaubt/geputzt wurde offensichtlich eher weniger....Aussen- und Innen-leuchten mit kompakt-LSR, Strahler, LSR-Armaturen
und andere Kuriositäten aus diversen Jahrzehnten, aber nichts einheitlich und meisst auch etwas verbastelt. Entsorgt habe ich bisher dann doch einiges, aber glaubt mir,
das war dann doch vertretbar.
Los gehts mit den Strahlern. FS habe ich in Form einer Aquarienleuchte im privaten Bestand, 400W HQL ist dankbar, vor allem ist die
flache Bauform wichtig, damit der Anhänger mit den Heuballen noch hereinfahren kann. Die übliche Industrie-Reflektorleuchte wäre hier nicht geeignet.
Verkabelung abenteuerlich, und überall noch dick Silikon auf die Durchführungen geschmiert, aber egal, jetzt erstmal NUR Putzen und neue Lampen rein.
Deckenöhe ca. 4m, also nicht mehr ganz so einfach. Strahler 1, Abwaschen, öffnen, Birne und Reflektor raus, Innenleben ok, Kondensatoren dicht, Scheibe reinigen,
neue Birne rein, Silikonöl auf Dichtungen und bewegliche Teile und wieder montieren. Drossel sind BBC für 220V, Baujahr der Leuchten laut Kondensatoren um 1988.
Interessant ist die Scheibe, sie ist stumpf!
Ich habe einen ähnlichen Befund an einem meiner kleinen BEGA Strahler gefunden, wenn auch nicht so stark. Ebenfalls HQL.
Das Glas selbst ist matt geworden, es lässt sich auch mit Sonax-Glaspolitur NICHT mehr retten (damals lange, auch maschinell, versucht).
Aus dem Studium kenne ich solche Spuren auf Glas nur durch Verätzung mit Fluorwasserstoff (HF), dient zum Nachweis von Fluor mittels
dessen großer Affinität zu Silikaten. Aber in einem Strahler ? Ein Effekt der "HQL-Strahlung" ? Oder einer Reaktion mit HQL und anderen Materialien im Strahler ?
Komisch ist, dass andererseits deutlich geschundenere HQL-Funzeln bei mir mitunter makellos sind, es kann also kein Prozess ein, der sich immer einstellt,
und z.B. über die Zeit hin stärker wird. Weiteres Putzen zwecklos! Zu!
Aber Kennt jemand das Phänomen ?
Testlauf bestanden, frisches Pink vorne, hinten noch fahles Grün.
Weiter gehts mit Strahler 2: Aufgrund der "Pickel" im Reflektor, also "umgekehrte Dellen", hatte ich schon von Anfang an so eine Vermutung.
Nach dem Öffnen dann das:
Auch dieser Strahler war mal stark aufgeschlagen, es hat auch hier die Drossel aus der Verankerung gerissen.
Hier mit Gehäuseschaden, Zapfen mit Gewinde herausgebrochen, Loch im Gehäue.
Und ja, das ist passiert, BEVOR der liebe Vorbesitzer das Ding in 4m Höhe festgemacht hat....und die Drossel hängt frei an 2 STücken Draht,
welche wiederum an der verbliebenen M5-Stange halten....
Diese Leuchte habe ich abgebaut. Es stört mich aus ästhetischer Sicht, zudem hat die Bank bestimmte Anforderungen an die Versicherungen,
die wiederum an die Technik...wider besseres Wissen belasse ich sowas nicht im Betrieb.
Gewinnen wir der Sache etwas gutes ab:
1. Ersatzteile für Strahler Nr. 1 beiseite gelegt, incl Glas, schöner, glasierter Fassung, und auch die Drossel durfte bleiben und wurde schon wieder zurecht gebogen (nicht im Bild).
2. Ich habe meiner Frau erklärt, dass ich mich hier netterweise um Ersatz kümmere
. Fünf "norka pollux" (die wollte ich seit den 90ern immer haben, lange unbezahlbar)wurden nun beschafft und warten auf Durchsicht, Umbau (400W HQI gegen HQL?) und einen 2ten Frühling, nach 20 Jahren Dienst und Tausch gegen LED an deren einstigen Verwendungsort. Bericht folgt.
Fazit:
-Immerhin, ein Strahler ist wieder fit. Gibt erstmal genug Licht.
-Eine gerade gestartete, tief rote/pinkfarbene 400W HQL sieht so dermaßen GE*L aus, unvergleichlich.
-Die FS Strahler haben, anders als z.B. die norka, kein einteiliges Gehäuse! Sie sind aus 3 Teilen geklebt, wie z.B. Siemens Klassiker.
-Der Aufbau der Gehäuseteile war symmetrisch, man hätte die Drossel auf der anderen, heilen Seite wieder korrekt montieren können.
Zapfen waren vorhanden. Hier war mir aber der Aufwand zu groß, Dellen im Reflektor und Loch im Gehäuse wären geblieben
Übrig sind 2 HQL Birnen mit 400W, eine Tungsram deluxe (noch halbwegs), und eine sehr grüne, recht alte ? Osram, ich mache mal ein Bild von dem Logo.
PS: Eine Rubrik für Strahler wäre schön, es gibt doch ne ganze Menge schöner Leuchten aus der Industrie incl. Gartenbau und der Aussenbeleuchtung:
Rademacher, Bega, FS, Philips, Norka usw. Aber da es ja keine Straßenleuchten sind, landen sie ggf nur bei den Lichtprojekten. Was meinen die Chefs ? Und Ihr ?
Gruß Christoph
. Für ihr alter sehen sie eigentlich noch richtig gut aus oder zumindest noch die funktionierende. Die andere, die du jetzt verschrottet hast, hatte doch schon ganz schön gelitten und die freihängende Verdrahtung darin sah wirklich finster aus. Die übrigen Teile sind aber trotzdem gut in Schuss. Die Scheune muss gut belüftet sein und nur wenig Feuchtigkeit in der Luft haben. Die Alubecher der Kondis sind nicht mal durch Kondeswasser angelaufen und auch sonst ist von sporadischen Flugrost nichts zu sehen. Oder die Leuchte war über all die Jahre immer schön dicht gewesen, so das dort gar keine Feuchtigkeit eindringen konnte im Gegensatz zu der anderen Leuchte, weil dort ein Loch durch den abgerissenen Bolzen entstanden ist und das verbeulte VG schon anfing zu rosten. 
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