Milde Gabe: eine mir unbekannte Hängeleuchte

Von 1990 an entwickelte und produzierte Straßenleuchten für konventionelle Leuchtmittel.

Re: Milde Gabe: eine mir unbekannte Hängeleuchte

Beitragvon Martens » Mittwoch 24. März 2021, 20:32

Warum, das Leuchtmittel und VG können doch ausgebaut und gewechselt werden?
Zwar aufwändig, aber das ist nicht zu beanstanden, wenn das Leuchtmittel sehr lange Wechselintervalle hat oder nicht als Verschleißteil zählt, weil es in etwa die zu erwartende Lebensdauer des Gesamtproduktes hat (siehe LED-Scheinwerfer beim Auto).

Man muss sich vom Gedanken lösen, dass ein Hersteller für Sammler produziert, der sich in 50 Jahren eventuell dafür interessiert. Dass LEDs den Induktionsfunzeln relativ schnell den Rang streitig machen, war damals schlichtweg nicht absehbar - es war zu dem Zeitpunkt der technisch und finanziell bestmögliche Kompromiss, wenn ein Leuchtmittel "ewig" halten muss, weil die Installationssituation den Wechsel erschwert (hohe Hallen, vielbefahrene Straßen/Tunnel).
Für die normale Straßenbeleuchtung natürlich unnötig und teuer; praktisch sind die Standard-Leuchtmittel geblieben, weil ein Wechsel finanziell unvorteilhaft gewesen wäre. Induktionslampen habe ich in der Straßenbeleuchtung bislang nur ganz, ganz selten gesehen.
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Re: Milde Gabe: eine mir unbekannte Hängeleuchte

Beitragvon magslight » Mittwoch 24. März 2021, 21:34

Ich kenne Gemeinden, die alle ihre Leuchten für E27 umgerüstet haben und Induktionslampen eingeschraubt haben. Ich fand die Lösung nicht schlecht und davon gibt es heute noch welche, die auch sehr hell sind und nicht, wie typisch HQL, nach der Zeit grün werden.
Die Induktionslampe ist in Deutschland vor allem so wenig eingesetzt worden, da die QL nur von Philips angeboten wurde für PHILIPS LEUCHTEN und Osram erst viel später ein Äquvivalent , die "Endura", angeboten hatte. Diese war sehr teuer und die deutschen Gemeinden waren i.d.R. sehr konservativ und haben nach wie vor bis 2015 HQL und LS eingesetzt und auch neu installiert. Philips und Osram haben es verpaßt die Leuchtmittel mit Standardfassungen anzubieten.
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Re: Milde Gabe: eine mir unbekannte Hängeleuchte

Beitragvon Konsum » Mittwoch 24. März 2021, 21:51

N'abend Martens,

Martens hat geschrieben:Warum, das Leuchtmittel und VG können doch ausgebaut und gewechselt werden?
Zwar aufwändig, aber das ist nicht zu beanstanden, wenn das Leuchtmittel sehr lange Wechselintervalle hat oder nicht als Verschleißteil zählt, weil es in etwa die zu erwartende Lebensdauer des Gesamtproduktes hat (siehe LED-Scheinwerfer beim Auto).


Genau das ist ja der Knackpunkt :!: Die gesamte Leuchte ist dann mit der kaputten Lampe auch mit am Ende, wie hier schon festgestellt wurde. Es bringt nichts mehr, wenn man an dieser Leuchte das Leuchtmittel oder das VG wechselt, aber die Leuchte vergilbt und überall Undichtigkeiten aufweißt. Der verwitterte Kunsstoff des Gehäuses macht auf keinen Fall nochmal so einen großen Intervall von über 10 Jahren mit, geschweige die ganzen Dichtungen und Schraubverbindungen die durch das eindringende Wasser munter vor sich hin gammeln :roll: . Und dann ist das, wie du schon schreibst, alles ziemlich aufwendig. Deswegen sollte die wahrscheinlich auch in den Schrott. Hätte ja sonst auch als Ersatzteilspender für die anderen Leuchten herhalten können. Darauf hatte aber niemand mehr Lust. Mit anderen Worten: diese Leuchte ist alles andere als ökologisch und recourcensparend und ist umwelttechnisch gesehen ein völliges Desaster.

Martens hat geschrieben:Man muss sich vom Gedanken lösen, dass ein Hersteller für Sammler produziert, der sich in 50 Jahren eventuell dafür interessiert. Dass LEDs den Induktionsfunzeln relativ schnell den Rang streitig machen, war damals schlichtweg nicht absehbar - es war zu dem Zeitpunkt der technisch und finanziell bestmögliche Kompromiss, wenn ein Leuchtmittel "ewig" halten muss, weil die Installationssituation den Wechsel erschwert (hohe Hallen, vielbefahrene Straßen/Tunnel).
Für die normale Straßenbeleuchtung natürlich unnötig und teuer; praktisch sind die Standard-Leuchtmittel geblieben, weil ein Wechsel finanziell unvorteilhaft gewesen wäre. Induktionslampen habe ich in der Straßenbeleuchtung bislang nur ganz, ganz selten gesehen.


Das war glaube auch noch nie so gewesen, das Straßenleuchten mal für eventuelle Sammler produziert wurden. So etwas haben wir hier uns schlicht weg einfach selbst angeeignet, weil wir das schön finden und an der alten Technik interessiert sind und vielleicht weil der eine oder andere von uns einen Hang zur Nostalgie hat und den Erinnerungen seiner oder unserer Kindheit nachfröhnt :green: .

Straßenleuchten oder auch vieles anderes Geleucht sind in den Augen der meisten Leute einfache Gebrauchsgegenstände die völlig auf Abnutztung und Verschleiß genutzt werden und deshalb auch für die meisten Menschen keinerlei Wert haben. Sie werden verbraucht und dann, wenn sie ihren Zweck nicht mehr erfüllen können, weg geschmissen.

Grüße Konsum
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Re: Milde Gabe: eine mir unbekannte Hängeleuchte

Beitragvon OURW2250 » Mittwoch 24. März 2021, 22:32

Nabend Nico,

Damit hast du wohl Recht. Leider ist das bei den Straßenleuchten nur ein kleines Beispiel, was die Nachhaltigkeit angeht. Aber ich denke das wir dieses Thema schon oft genug diskutiert haben. Eine Änderung wird es in Zukunft sicherlich nicht geben. Da haben die großen Hersteller einfach zu sehr ihre Finger im Spiel. Dennoch kann man an deinen Beispiel am besten sehen, dass sich niemand je die Gedanken darüber gemacht hat, wie sich die Leuchte bei Ausfall warten lässt. Vermutlich hat man da schon gewusst, dass diese irgendwann nicht mehr produziert werden und so war man nicht an Wartung bzw. Austausch interessiert. Abgesehen davon das es nach 10 bis 15 Jahren sowieso keine Ersatzteile mehr gibt und es schon wieder bessere Wegwerfleuchten gibt.
Da bin ich wirklich froh, dass man bei den alten DDR Fabriken noch problemlos selbst Hand anlegen kann, damit sie weiter leuchten können.

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Re: Milde Gabe: eine mir unbekannte Hängeleuchte

Beitragvon Bitburger » Donnerstag 25. März 2021, 21:28

wir haben auch einfach Glück, dass sich die klassischen Entladungslampen über viele Jahrzehnte lang etabliert haben.
Betriebsgeräte sind ja praktisch standardisiert, wo immer die Netzspannung die gleiche ist, spielt es keine Rolle mehr,
aus welchem Land die 400er "HQL" kommt :g) Frage mich manchmal, wie sich die Wattstärken etabliert haben.
Warum 125, und nicht 120 oder 130 Watt :oops: Muss irgendwer mal erfolgreich so realisiert haben.
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Re: Milde Gabe: eine mir unbekannte Hängeleuchte

Beitragvon magslight » Donnerstag 25. März 2021, 21:49

Die Ära Straßenleuchten, die wir Sammler so toll finden, lag in einer Zeit der großen Konkurrenz. Vor dem 2.Weltkrieg hatten fast alle Straßenleuchten enorme Rostprobleme und mussten immer wieder getauscht werden. Ansonsten fielen die von selbst herunter. In der Wirtschaftswunderzeit wurde mit langlebigen Straßenleuchten geworben. Es gab allein in der BRD über 50 Straßenleuchtenhersteller.Da musste man überzeugen und sich anstrengen. Der Unterschied zu heute ist, es gibt nur noch vier große Straßenleuchtenhersteller, die sich dazu noch absprechen. Man muss nehmen, was es eben gerade gibt...

@Bitburger: Die Leistungen waren anfangs nicht genormt und fast jeder Hersteller hatte andere Leistungen. Bevor es jetzt zu arg abdriftet, müsste man bei "Entladungslampen" ein neues Thema starten.
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Re: Milde Gabe: eine mir unbekannte Hängeleuchte

Beitragvon OURW2250 » Sonntag 28. März 2021, 21:24

Nabend Lichtgemeinde,

Ich habe mir diese Leuchten nochmal etwas genauer angesehen und da ist mir aufgefallen, dass sie auch an der Mastbefestigung schlecht verarbeitet sind. Einige der Leuchte haben schon leichte Schlagseite und sehen aus, als ob sie demnächst herunter fallen würden. Zumindest konnte man in diesen Winkel schön in die Leuchte reinschauen und das Glasei sehen. Nun weiß ich definitiv, dass da auch Induktionslampen drin sind.

Grüße Danny
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Re: Milde Gabe: eine mir unbekannte Hängeleuchte

Beitragvon Martens » Sonntag 28. März 2021, 22:22

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Re: Milde Gabe: eine mir unbekannte Hängeleuchte

Beitragvon Glasei » Montag 29. März 2021, 23:55

Schei**e, wattn Murks ! :greek:
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Re: Milde Gabe: eine mir unbekannte Hängeleuchte

Beitragvon Konsum » Mittwoch 21. April 2021, 12:30

Tach Danny,

OURW2250 hat geschrieben:Nabend Lichtgemeinde,

Ich habe mir diese Leuchten nochmal etwas genauer angesehen und da ist mir aufgefallen, dass sie auch an der Mastbefestigung schlecht verarbeitet sind. Einige der Leuchte haben schon leichte Schlagseite und sehen aus, als ob sie demnächst herunter fallen würden. Zumindest konnte man in diesen Winkel schön in die Leuchte reinschauen und das Glasei sehen. Nun weiß ich definitiv, dass da auch Induktionslampen drin sind.

Grüße Danny


Diese Leuchten sind einfach furchtbar verarbeitet und weisen überall Undichtigkeiten auf. Besonders an den Verschraubungen dringt Wasser ein, da diese schlecht abgedichtet sind und stark vertieft im Gehäuse sitzen. So kann sich darauf viel Wasser ansammeln und langsam durchsickern. Noch besser wird's, wenn da noch der Frost kommt. Spätestens beim wieder Auftauen kapitulieren die Dichtungen dann entgültig durch das drückende Eis und das schmelzende Wasser sucht sich seinen Weg.

Mich wundert es aber, dass die Leuchte dort oben so komisch drauf sitzt. Normalerweise steckt der Ansatz gut 10cm in der Leuchte. Bei dir sieht es so aus als ob sie hoch gerutscht ist, denn man kann das untere Teil sehen, welches als dreipolige "Buchse" in das Rohr oben gesteckt wird. Im Ansatz der Leuchte ist ja das Gegenstück als "Stecker" verbaut, die dann den elektrischen Kontakt herstellen. Sieht also so aus als hätte man vergessen die beiden Madenschrauben, unten an den Seiten fest zu schrauben, die ein lösen und hochrutschen verhindern sollen. Vielleicht war es dann dort mal etwas stürmisch an einem Tag gewesen und hat die lose, windanfällige Leuchte hoch gedrückt :g? ?

Martens hat geschrieben:Made by Tupper® :gsmile:


Ja :glol: ! Diesen Stihl der '90er Jahre kann man dieser Leuchte nicht von der Hand weisen. Vielleicht waren da sogar die selben Designer am werklen. Man weiß es ja nicht :sm040: !

Meine Leuchte ist jetzt auf jeden Fall in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Aber schön, dass das olle Teil für so viel schönen Gesprächsstoff und Anteilnahme sorgen und Ich davon auch noch etwas mit Wissen profitieren konnte. Also somit für mich hier alles richtig gemacht :g) .

Schöne Grüße
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