LS - Warum nur an einem ende Schwarz?

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Auch UV-Röhren kommen hier rein.

Re: LS - Warum nur an einem ende Schwarz?

Beitragvon Glasei » Montag 15. Januar 2018, 23:30

Dann müßten die Wendeln aber sehr stark voneinander abweichen.
Ihr da ohm ! Macht watt ihr volt !!!
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Re: LS - Warum nur an einem ende Schwarz?

Beitragvon Alex » Sonntag 6. Mai 2018, 21:07

Hallo
Es gibt bei Leuchtstofflampen kein Anode und kein Kathode in dem sinne da sie ja an Wechselspannung betrieben werden. Dies gild auch für die Gleichstromröhren nur das da Polarität zwischen den Elektroden etwa alle 4 Stunden gewechselt wir ( Ich mein Sowas wie Philips TL-R).

Grüsse
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Re: LS - Warum nur an einem ende Schwarz?

Beitragvon IngoZ. » Donnerstag 31. Dezember 2020, 14:56

Hallo,

wie schon gesagt wurde gibt es bei Wechselstrombetrieb keine "Stromrichtung", weil die Polarität der Spannung und des Stromes 100x in der Sekunde wechselt (50Hz, 2 Polaritäten je Periode).

Die Ursache für das ungleichmäßige, teils auffällig einseitige Schwärzen wurde aber richtig beantwortet: Wenn eine Seite den Emitter verbraucht hat, tritt dort ein veränderter Kathodenfall auf, weil der Lichtbogen sich über den Elektrodenmechanismus zunächst noch genügend Emission verschafft (wenn er es nicht mehr schafft, verlöscht die Entladung) Wenn also der Emitter verbraucht ist, steigt der Kathodenfall an dieser Elektrode rel. sprunghaft an und damit auch die thermische Leistung, die Elektrode wird viel heißer (als die noch gesunde...gesündere) und gerät sogar vom bestimmungsgemäßen Lichtbogenbetrieb in den anomalen Glimmbetrieb, das kann man schön mit einem Oszi zeigen, die Brennspannung ist dann auf einer Halbwelle höher, was durch teilw. Gleichrichtwirkung auch den Gesamtstrom Strom erhöhen kann. Erkennbar ist das auch daran, daß nun der Hauptlichtbogen deutlich sichtbar mit 50Hz flimmert (zum Teil sieht man das auch beim unerwünschten Sofortstart bei Lampen mit bis zu 20W direkt nach dem EInschalten). Wenn das 50Hz-Flimmern bei verschlissenen Lampen eintritt, kann es innerhalb von Minuten zu deutlicher Schwärzung der betreff. Seite kommen, der Faden leuchtet dann auch deutlich heller (rötlich bis orangerot, war sehr schön bei den älteren, dicken LS-Lampen zu sehen) zum Teil geht dann auch das Flackern los, weil der Starter anfängt zu Glimmen und auch von Zeit zu Zeit zu schließen. Im Endstadium flackert dann die Lampe wie bekannt.

Aber auch ohne Flimmern kann der Elektrodenmechanismus schon schleichend umschlagen mit dann deutlicher und schnellerer Schwärzung EINER Seite, bis es zum Flackern kommt, weil der Kathodenmechanismus nicht mehr ohne Verlöschen des Lichtbogens funktioniert.

Bei neueren 26mm-Röhren kann die einseitige Schwärzung rel. unauffällig aussehen, auch weil die Elektroden solche "Abschirmbleche" haben.. wenn man genauer hinsieht, kann man das ausgedehnte "Schwarzgebiet" als leichten Grauschleier durchaus erkennen.

Es kann auch ohne einseitig stärkere Schwärzung zum Ausfall der Lampe durch Flackern kommen, in der Vielzahl der von mir beobachteten Fälle war aber die Anzahl der Lampen mit einseitiger Schwärzung gefühlt höher.

Gruß Ingo
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Re: LS - Warum nur an einem ende Schwarz?

Beitragvon Martens » Samstag 9. Januar 2021, 13:10

Ich habe hier auch so einen Patienten, das Problem äußert sich so:
Röhre startet ganz normal, bleibt aber ganz deutlich unter der normalen Helligkeit, auch nach längerem Betrieb (bei Raumtemperatur) tut sich nichts. Man kann deutlich ein Flimmern erkennen. Röhre und Drossel erwärmen sich im Betrieb normal, nicht gemessen, aber gefühlt beim anfassen. :gwink:
Glühende Elektroden oder eine Schwärzung sind aber absolut nicht erkennbar.

Vorschaltgerät ist eine normale Starter-Drossel-Kombination, kein EVG. Was kann das sein?
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Re: LS - Warum nur an einem ende Schwarz?

Beitragvon Lampenfreak » Samstag 9. Januar 2021, 18:48

Hallo Martens,

das nennt sich Hg-Migration. Dabei "verbindet" sich das Hg mit dem Leuchtstoff. Damit hast du weniger freie Ladungsträger, und damit weniger Licht.

Du kannst versuchen die Röhre mal mit einer Kerze vorsichtig über die ganze Länge zu erwärmen, um das Hg wieder aus dem Lauchtstoff zu bekommen. Laut lighting-gallery.net geht das mit 8W Röhren im Backofen ganz gut. Einen Versuch wäre es wert.

Gruß Micha
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Re: LS - Warum nur an einem ende Schwarz?

Beitragvon Löffel » Sonntag 10. Januar 2021, 00:27

Martens hat geschrieben:Ich habe hier auch so einen Patienten, das Problem äußert sich so: Röhre startet ganz normal,
bleibt aber ganz deutlich unter der normalen Helligkeit, auch nach längerem Betrieb (bei Raumtemperatur) tut sich nichts.
Man kann deutlich ein Flimmern erkennen. [...] Glühende Elektroden oder eine Schwärzung sind aber absolut nicht erkennbar. [...]


Na'bend :g) in die Runde!
Habe ebenso einen Kandidaten. :gmad: Neue einfache Standardlichtfarben Röhre 36W von Narwa, Baujahr 2010 die ganz normal am VVG startet.
Jedoch dann einfach nicht weiter hochfährt und dann so die halbe Mitte immer weiter leicht flackert wie bei einer völlig eiskalten Röhre.
Die Enden sind jedoch unauffällig und flimmerfrei. Da sich da irgendwie zu wenig freies Hg drin befindet, dürfte definitiv auch stimmen!

Werde das mit der Wärme mal ausprobieren. Vielleicht kann man ja einen Haartrockner nehmen, damit es nicht so rußt wie bei der Kerze? :g?:
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Re: LS - Warum nur an einem ende Schwarz?

Beitragvon Martens » Sonntag 10. Januar 2021, 01:03

Ich werds mal probieren, mehr als kaputtgehen kann bei dem ollen Teil nicht mehr, sicher älter als 30 Jahre, geprägt mit "W. Germany". Wie heiß darf man die Röhre denn maximal machen? Im Betrieb werden viele LSL gut warm, an den Enden kann man fast nicht anlangen.

Was mir noch aufgefallen ist: Beim Start blitzt die Röhre manchmal ganz kurz mit voller Helligkeit auf.

Wie kommt es zu dem abwandern? Passiert das im Betrieb oder ruhend?
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Re: LS - Warum nur an einem ende Schwarz?

Beitragvon Lampenfreak » Sonntag 10. Januar 2021, 20:11

Abend,

ich vermute mal das ist einfach ein zeitliches Phänomen. Also je älter umso mehr. Egal ob Betrieb oder nicht. Kenn das auch von Röhren mit Dauerbetrieb.

Im Amiforum haben sie die 8W einfach für 10 min bei 150-200°C in den Ofen gelegt. Fön dürfte auch gehen, wichtig ist nur Wärme. Und dann auch von allen! Seiten.

Muß aber auch sagen, ich kenn das auch von den neumodischen Osram PRC EAC Röhren. Dort ist das selbst im Neuzustand so! Liegt wohl dort auch daran, daß das Hg als Amalgam drin ist.

Bei ESL ist ja das Problem nicht so vorhanden. Die werden doch recht fix heiß.

Müßte man sich im Forum drüben mal bissel einlesen.
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Re: LS - Warum nur an einem ende Schwarz?

Beitragvon Martens » Sonntag 10. Januar 2021, 23:31

Lampenfreak hat geschrieben:.....Im Amiforum haben sie die 8W einfach für 10 min bei 150-200°C in den Ofen gelegt. Fön dürfte auch gehen, wichtig ist nur Wärme. Und dann auch von allen! Seiten.
[....]
Müßte man sich im Forum drüben mal bissel einlesen.

Kannst Du das Thema mal verlinken? Ich habe bei der lightning-gallery schon gesucht, aber außer einigen Bildern und paar Beiträgen nichts weiter gefunden.
Meine wird, im Gegensatz zu den auf den Bildern im Forum, nicht einseitig dunkler, sondern ist auf der gesamten Länge gleichmäßig zu dunkel.
Ev. finde ich bei meinem Arbeitgeber einen passenden Härteofen, da würde ich die LSL mal versuchsweise (zunächst) bei 100°C rösten. Mein Backofen zuhause ist mir dafür zu schade, von der Gesundheitsgefahr mal ganz abgesehen.
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Re: LS - Warum nur an einem ende Schwarz?

Beitragvon Lampenfreak » Montag 11. Januar 2021, 22:56

Auf die Schnelle jetzt nur das hier gefunden: https://www.lighting-gallery.net/index.php?topic=3554.0

Grob übersetzt geht es darum, daß sich das Hg in den Leuchtstoff, Elektroden, Glas verpieselt. Früher gabs halt einen großen Überschuß an Hg; somit war das nie ein Problem. Wenn jetzt aber nur noch wenige Milligram drin sind (wegen Umwelt usw) tauchen längerfristig die genannten Probleme auf.

Für weitere Details muß ich noch mal in den Tiefen stöbern. Kann auch gut sein, daß ein Teil über die Jahre "verloren" gegangen ist. Bin mir sicher, daß war noch vor den 2010ern.

Gruß Micha
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