16W LSU - alles Osram

Hier findet sich alles zu Leuchtstofflampen und Energiesparlampen
Auch UV-Röhren kommen hier rein.

16W LSU - alles Osram

Beitragvon magslight » Sonntag 18. Juni 2023, 13:56

16W U-Röhren sind ein deutsches Phänomen. Einsatzgebiet waren vor allem Arbeitsplatzleuchten. Als normale Innenlampen wurden sie auch eingesetzt und auch in Strassenleuchten und Leuchtverkehrszeichen/ Leuchtschilder.
Bei Strassenleuchten wurden sie vor allem in dekorativen Leuchten und Pilzleuchten verwendet. Habe jetzt auch eine Siemens Pilzleuchte für 4x16W bekommen. Werde ich dann auch hier vorstellen.

Was bei den Röhren vor allem auffällt, ist dass diese T8 Röhren allesamt aus Berlin von Osram kommen. Ganz egal welcher Hersteller aufgedruckt ist:
Philips, Radium, Osram und Sylvania: (Die unterste Philips kommt noch aus Berlin-Charlottenburg, alle anderen aus dem neuen Werk Berlin-Spandau)
Dateianhänge
DSC05633sl.jpg
Seit 1990 nicht mehr erhältlich
Benutzeravatar
magslight
 
Beiträge: 1250
Registriert: Sonntag 13. März 2011, 13:44
Wohnort: Franken

Re: 16W LSU - alles Osram

Beitragvon Alex » Donnerstag 22. Juni 2023, 09:54

Hallo Michael,
ganz ehrlich gesagt, die L16W/U war ein rein deutsche Phänomen. Soweit ich weiss ist das die bekannteste grösse der schmalen westdeutschen U röhren. Es soll auch eine 10W und eine 30W gegeben haben. Von der 10W röhre habe glaube sogar auch mal ein Bild gesehen. Von der 30W nicht.

Schmale U röhren an sich sind ja nicht allzu speziell in Europa. Allerdings im gegensatz zu den standarisierten 20/40/65W röhren, wurde die schmaleren röhren nie vereinheitlicht, weder im Westen noch im Osten. Der Pin-Abstand ist alles im Bereich von 10mm unterschied...
Ob das jetzt einen unterschied gemacht hätte ist die andere Frage...
Wenn ich mich recht entsinne hat Osram die schmalen U röhren für Leuchtschilder entwickelt.

Narva hat vermutlich probiert nachzuziehen, hat dan die LuN 25 und 40W aufm markt gebracht. Warum Narva auf T12 röhren gesetzt hat weiss ich nicht weil dadurch der Bogen doch relative komplex war und so beträchtlichen Ausschuss in der Produktion geführt hat. In der UdSSR wurden schmale T8 röhren in 30W produziert, deren pin abstand nur minimal anders ist wie der der LSU16 von Osram (4-5mm wenn ich mich recht entsinne, ich schaue heut abend mal nach).

Ich finde es interessant das es auch mit diesen Röhren Strassenleuchten gab. Ich denke das dies eine etwas kompaktere und kleinere Leuchte ermöglichte wie mir linearen 15W röhren oder 20WLS/U.

Ehrlich gesagt glaube ich aber auch das die L16W nie so populär geworden ist das sich für irgend einen anderen Hersteller sich gelohnt hätte eine eigene Produktionsstrecke aufzubauen. Das Biegen ist doch relativ anspruchsvoll. Hinzu kommt, dass -zumindest meiner meinung nach- wenn ein inländischer Hersteller und Entwickler des Produkts über 10 Jahre hinweg eine Lampe verkauft, dann hat dieser auch das Monopol auch wenn es Alternativen gibt Zb (XBO und HMI bei Osram). Somit denke ich das andere Hersteller, vorallem Philips sich das Risiko nie eingegngen sind. Radium hat damals auch schon Eng mit Osram zusammengearbeitet, also das da der eine vom anderen bezieht wundert mich nicht. Sylvania, ich weiss nicht wann erlangen geöffnet hat, allerdings meine ich das Erlangen anfangs nur lineare Röhren produziert hat. Ehrlich gesagt weiss ich nichtmal ob Sylvania in Erlangen jemals U-röhren hergestellt. Ich glaube auch als das Erlangen Werk eröffnet hat, hatte die L16W ihren zenith schon hinter sich, ist aber nur ein Gefühl was ich erstmal nicht belegen kann.

VG,

Alex
Benutzeravatar
Alex
aktives Mitglied
 
Beiträge: 2024
Registriert: Sonntag 22. November 2015, 21:22

Re: 16W LSU - alles Osram

Beitragvon magslight » Donnerstag 22. Juni 2023, 15:38

Hallo Alex,

Eine 10W U-Röhre hab ich auch in der Sammlung. Die 30W Variante hab ich persönlich auch nie live gesehen. Im Katalog und Fachmagazinen schon.
Sylvania hat ihr Lampenwerk in Frauenaurach 1966 erbaut. Anfangs waren noch Xenon-Impulslampen im Programm, dann speziallisiert auf Leuchtstofflampen. Eine von dort gefertigte U-Röhre ist mir aber auch unbekannt. Ringröhren wurden dort dennoch hergestellt mit einen neuen Verfahren , das kein Bleiglas mehr benötigte.
Die U-Röhren wurden in ganz Westeuropa verwendet und Anfangs auch von mehreren Herstellern gebaut. Philips hatte lange selber U-Röhren (20W+40W+65W) gebaut, allerdings dann ende der 1970er Jahre aufgegeben und von Osram ab da ausschließlich zugekauft .
Die Produktion war aufwendig und die Röhren mussten lange per Hand gebogen werden.
Wie die Produktionspaletten hinter dem eiserenen Vorhang waren weiß ich nicht. Habe mich da nur mit den BGW/Narva Lampen befasst.

Die U-Röhren hatten den großen Vorteil der kleinen Bauform und der Langlebigkeit. Die Lichtausbeute lm/W war auch besser als bei der HQL.
Im ÜWU-Gebiet (Unterfranken) waren bis in die 1970er Jahre nahezu alle Straßen mit L-Lampen bestückt. Selbst Großflächenleuchten hatten entweder 6x40W LSU, 12x20W L, 16x40W L. Kleine Pilzleuchten 4x16W LSU, 4x20W L etc.
Allein in der BRD bestand 1977* 64% der Verkehrsbeleuchtung aus L-Lampen. Österreich sogar 93%! Denke daher schon , dass es sich für die Hersteller gelohnt hat derartige Leuchtmittel herzustellen.

*Quelle: Lichttechnik 10/77 S.399
Benutzeravatar
magslight
 
Beiträge: 1250
Registriert: Sonntag 13. März 2011, 13:44
Wohnort: Franken


Zurück zu Leuchtstofflampen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste

cron