MAZDA MAF 125RV

Alles über Quecksilberdampflampen (HQL, NF, etc., auch Mischlichtlampen)

MAZDA MAF 125RV

Beitragvon Olav » Samstag 30. Oktober 2021, 11:51

Hallo zusammen,

gegen Ende der sechziger Jahre haben die meisten Lampenhersteller in Westeuropa den Leuchtstoff Yttrium-Vanadat als Leuchtstoff eingesetzt bei den produzierten Quecksilberdampfhochdrucklampen.
Es gab einige Jahre noch bei manchen Herstellern parallel dazu im Sortiment Lampen mit den älteren und nicht so effizienten Leuchtstoffen Orthophosphat oder Fluor-Germanat,
welche beide einen geringeren Rotanteil in das Licht dieser Lampen einbringen. Der Leuchtstoff Yttrium-Vanadat war damals ein großer Sprung nach vorne in der Lampenentwicklung.
PHILIPS hatte beispielsweise damals im Katalog die Typen HPL und HPL-N gelistet. Die letzteren hatten den neuen Leuchtstoff Yttrium-Vanadat. Dafür steht im Kürzel der Buchstabe N.

Der französische Hersteller MAZDA machte das ähnlich. Die Quecksilberdampfhochdrucklampen mit dem neuen Leuchtstoff Yttrium-Vanadat erhielten zusätzlich das Kürzel RV "Revètement Vanadate" zur Unterscheidung in dieser Zeit.
Eine solche Lampe habe ich nun bekommen. Sie wurde im November 1972 hergestellt. Dafür steht die Bezeichnung 2L im Stempel. Das Codierungssystem ist mit dem System von PHILIPS identisch.

Bild

Das Papier ist gestempelt mit den Angaben zur Lampe. Der Satz: "AVEC APPAREILLAGE D'ALIMENTATION" bedeutet sinngemäß: "Betrieb nur mit Vorschaltgerät".


Bild

Das alte Firmenlogo ist noch auf der Lampe, aber die Verpackung war 1972 schon mit dem neuen Firmenlogo von MAZDA bedruckt.


Freundliche Grüße

Olav
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Re: MAZDA MAF 125RV

Beitragvon magslight » Samstag 30. Oktober 2021, 17:50

Hallo Olav,

schöne Lampe! Mazda hat da schon einige Zeit zu Philips gehört. Ich gehe davon aus, dass diese Lampen sogar aus ein und demselben Lampenwerk in Frankreich kommen wie die HPL /-N. Max weiß das sicherlich ganz genau.
Bereits 1964 setzte Sylvania den Leuchtstoff Yttrium Vanadate als Deluxe White in den Vereinigten Staaten ein. Osram Deutschland hatte da einen klaren Vorteil, da es zum Teil zu Siemens gehörte, AEG und GE. GE in den Staaten hatte dementsprechend früh Zugriff auf den Leuchtstoff und Osram hatte durch GE eben dadurch Zugriff. Osram konnte daher bereits Jan. 1968 die ersten HQL/S Leuchtmittel mit Yttrium Vanadate als europäischer Hersteller anbieten. Darauf folgten logischerweise Radium und GEC und Thorn -ebenfalls im jahr 1968. Philips suchte eine eigene Lösung und verwendete zunächst 1968 einen Yttrium phosphor-Bor Leuchtstoff. Erst 1972 verwendete Philips das typische Yttrium Vanadate- aber in anderen Mischverhältnissen. Ausführlicher nachzulesen auf lamptech.co.uk (auf Englisch). (Siehe auch HPL De Luxe, HPL-N und HPL Comfort)
Heißt zu deiner Lampe paßt das Jahr ja perfekt! Du hast also eine der allersten Mazda (Philips) Lampe mit diesen Leuchtstoff! Ein schönes Puzzlestück in der Lampengeschichte :green:

Grüße
Michael
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