Hallo Michael,
ich hab auch einige Beispiele defekter ZG und meine Reparaturberichte fußen ja darauf. Man darf aber die riesigen Stückzahlen nicht vergessen, die in der gesamten DDR im Einsatz waren. Einschränkend kann man auch noch anführen, daß viele ThZ nach 1990 auch nicht mehr ganz taufrisch waren (Umrüstwelle war ja Anfang der 80-er) und doch öfters durch modernere ersetzt werden mußten. Aber es gibt auch viele Anlagen, wo sie noch in Betrieb waren und sicher auch noch sind.
DIe Ausfallrate war aber sicher höher und die Lebensdauer kürzer als bei den moderneren SIDAC-Geräten, aber Einschätzung "flächendeckend unzuverlässig" würde ich kritisch sehen.
Ja, wenn ihr die NB-lampen untersucht: Versucht mal die Brennerabmessungen zu ermitteln, die Brenner könnten etwas länger sein als die Standard-Brenner, ist ja bei den Austausch-Lampen auch so.
Und meßt man die Brennspannung und wenn möglich auch andere Betriebsdaten nach 1/2h Betrieb im Vergleich zu einer Standardlampe... ist ant. wieder EInzelfallmessung und die natürliche statistische Abweichung kann zu falschen Schlüssen führen !
PS.: Habe einige Messungen zu dem Thema 230 oder 220V Drossel gemacht (Mit NAV 50/70) . Es macht einen Unterschied, aber keinen , bei dem die Lampen Jahre früher verenden. So viel macht es nicht aus - zumindest wenn man von dem Zeitraum 1990-93 geht. Die Lampenspannungskurve verläuft nicht linear proportional, sondern wie eine Hyperbel.
Also aus irgendwelchen Einzelmessungen würde ich da nichts ableiten! Die NA-Lampen reagieren empfindlich auf geringe Überlastungen, gerade die kleinen Leistungen. Das kann man nur durch Langzeitmessungen an vielen Lampen feststellen, mindestens müßte man einen Langzeitvergleich zweier Lampen durchführen mit statistischer Unsicherheit (Einzelfall!).
Erkennbar ist der überlastungsbedingte Verschleiß am schnelleren Anstieg der Brennspannung über einen längeren Zeitraum, also die stationäre Brennspannung unter vergleichbaren Bedingungen !
Wenn man also merkt...denkt, daß die NA-Lampen an 220V~VG eher sterben als an 230V~VG, müßte man vorher den allgemein vorhandenen Einfluß der Überlast auf den Brennspannungsanstieg kennen (den kennen die Lampenhersteller, bin ich mir ziemlich sicher... aber veröffentlichen ihn bestimmt nicht so gern ^^ - daraus leiten sich aber die Toleranzangaben zur Netzspannung ab, die deutlich niedriger sind als die allgemeinen !) und mit dieser allg. Erkenntnis kann man den prozentualen Überlasteinfluß dann auf eine charge übertragen bzw. eine Lampe entwickeln, die die Lebensdauerkurven wieder auf die unter Standardbedingungen "zurückholt". Wenn also die NB-Lampe durch proz. mehr Anfangsbrennspannung den Drosselüberlastfaktor kompensiert, kann man für die praxis erwarten, daß eine größere Anzahl von Anlagen mit dieser Lampe auch unter 220V~DRossel-Betrieb nicht früher ausfällt.
Gruß Ingo