INFO: Das Entladungslampen Verbot ab 2024

Themen zu Gasentladungs-Lichtquellen.

INFO: Das Entladungslampen Verbot ab 2024

Beitragvon djtechno » Sonntag 29. September 2019, 22:07

https://www.dena.de/fileadmin/dena/Doku ... 6_Hohn.pdf

Ab 2024 gibts dann wohl nur noch einige HCI Brenner sowie die UV-LS und die HQV, so weit ich das verstehe. LS-Lampen werden durch LED-Röhren ersetzt, wobei es einzelne LED-Röhren ja nur in T88 gibt, bei T5 sind die LED-"Röhren" fest mit der leuchte verbunden, sprich die komplette Leuchte wird getauscht. Wir haben ja zwei solcher T5 LED mit 60 cm und 7 Watt 840 /10 Watt 855 im Bad.

https://www.springerprofessional.de/ene ... s/16166686
Gott sprach, es werde Licht, doch Petrus fand den Schalter nicht. Und als er dann den Schalter fand, da war die Sicherung durchgebrannt.
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Re: INFO: Das Entladungaslampen Verbot ab 2024

Beitragvon Martens » Montag 30. September 2019, 01:30

"Kommissions-Entwurfvon 11/2015"

Auch den Leuchtstoffröhren könnte ein ähnliches Schicksal bevorstehen. Doch ihnen droht auch wirtschaftlich das Aus.


Der Thementitel liest sich schön reißerisch, passend zur Meinung einiger typischer Gegner neuzeitlicher Technik (die Üblichen, s.o.), von einem bereits beschlossenen Verbot von Entladungslampen seitens EU kann keine Rede sein. Man sollte die verlinkten Quellen einfach mal lesen und verstehen.
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Re: INFO: Das Entladungaslampen Verbot ab 2024

Beitragvon Alex » Dienstag 1. Oktober 2019, 18:21

Hallo,
Ganz genau Martens. Der obere Link verweist auf ein Papier welches von Lighting Europe veröffentlicht wurde. Dies ist eine art Lobbygruppen der Lampenhersteller. Wen man nun das ganze Dokument liest werden zuerst die Pläne der EU Beschrieben.
Dann auf der dritten Seite schreibt der Herr Franz (Autor des Papiers)

LightingEurope unterstützt die EU bei weiterer Energieeinsparung in der Beleuchtung und einer Vereinfachung der Verordnungen
LightingEurope unterstützt die EU im Bemühen um weitere Energieeinsparung in der Beleuchtung und der Lichtqualität für die Umgebung
LightingEurope unterstützt die DGENER bei einer soliden, praktikablen Verordnung, die überwacht werden und auch die Energieeinsparung vorantreiben kann
VorallemLEDbasierteBeleuchtung,inklusivLED-Leuchten,haterhebliche Energieeinsparungsmöglichkeiten
Veränderte Anforderungen für non-LED Beleuchtung werden keine spürbaren, zusätzlichen Energieeinsparungen bringen
Ein riesiger installierter Park von energieeffizienten Lichtpunkten muss weiter mit Ersatzlampen versorgt werden, damit ungeplante, verfrühte Investments und vorzeitige Abfallströme vermieden werden
Eine Vereinfachung der bestehenden Verordnungen wird begrüßt, es muss aber gewährleistet sein, dass für jede Anwendung die am besten passende Beleuchtungslösung eingesetzt werden kann


Sowie

Let conventional lighting be: kein weiteres Verbot von konventionellen Lampen
1. Es sind bereits erhebliche Einsparungen erbracht worden  Verbot nicht effizienter Technologien
2. Keine 100% LED Ersatzlampen für Fluo (T5/T8 Linear und Non-Integrated) und HID/HAL
3. Hohe Kosten und Abfallströme durch zwangsweise Leuchtenverschrottung, wenn keine Ersatzlampen zur Verfügung stehen
4. Bereits stark zurückgehende Bedarfe der konventionellen Technologien


Den Zitaten entnehme ich das hier die Pläne der EU Kritisiert werden bzw. sogar als nicht machtbar angesehen werden (siehe Nächstes Zitat) über letzteres kann wahrscheinlich Streiten...

Qualitätsanforderungen des Entwurfs sind mangelhaft und würden zu einem Verbot der „Inverkehrbringung“ der meisten traditionellen Lampen zum 1. Sep. 2018 führen.
• Flicker-Anforderung (für Entladungslampen nicht einhaltbar)
• Lichstromrückgang Φdet ≤ 1% nach 1000h (1% Messgenauigkeit nicht möglich)


Die beiden Links haben also etwas mit einem angestrebten verbot zu tun, ein selbiges wurde meines Wissens nach noch nicht verabschiedet. Dementsprechend darf man dieses jetzt nicht als festgelegt ansehen, da über die Regelungen noch diskutiert wird. Dementsprechend ist der Titel einfach nur Reisserisch und auch meiner Meinung nach am Thema vorbei. Über ein Verbot ab 2024 kann jetzt (noch) nicht die rede sein.

Man kann über diese Richtlinien gerne Respektvoll mit Sachargumenten diskutieren zu was ich auch bereit wäre.

MfG Alex

EDIT
Man kann über diese Richtlinien gerne Respektvoll mit Sachargumenten diskutieren zu was ich auch bereit wäre.

Diesen Satz schrieb ich nicht aus neg. Erfahrung sonder weil mir bewusst das dies zum Teil ein sehr emotionales Thema ist.
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Re: INFO: Das Entladungaslampen Verbot ab 2024

Beitragvon IngoZ. » Freitag 11. September 2020, 18:50

von einem bereits beschlossenen Verbot von Entladungslampen seitens EU kann keine Rede sein. Man sollte die verlinkten Quellen einfach mal lesen und verstehen.


Hallo,
prinzipiell richtig, aber genauso wie bei Wahlversprechen ist bei dieser von Korruption, Misswirtschaft und fachlicher Unfähigkeit durchsetzen "Institution" mit allen Bosheiten und unausgesprochenen Schweinereien zu rechnen. Was irgendwo steht, da kann man sich nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Eine "Behörde", die Natrium-Niederdruck- und Hochdrucklampen zugunsten von weißen LED verbietet, ist jeder andere Schwachsinn auch zuzutrauen. ... Wobei ich zugeben muß, daß weißes Straßenlicht durchaus schick aussehen kann.

Wie begrenzt faktenfähig manche Leute dort sind, erkennt man an der diskutierten Leistungsbegrenzung für Wasserkocher... Wieviel Energie brauchts, um 2l Wasser zum Kochen zu bringen ? Was nützt ein 1000W statt 2000W Wasserkocher ?

Ansonsten bin ich auch so kein besonders großer Fan von einer latenten Großspurigkeit, einfaches Richtigstellen reicht manchmal auch.

Nette Grüße,
Ingo
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Re: INFO: Das Entladungaslampen Verbot ab 2024

Beitragvon HQI-TS » Freitag 11. September 2020, 19:41

... Wobei ich zugeben muß, daß weißes Straßenlicht durchaus schick aussehen kann.


Aber auch nur das Aussehen... Aber das man da oftmals regelrcht blind durch die Landschaft fährt, weil die so Supertollen LED Beleuchtungen aus allen Richtungen blenden das interesiert niemanden :sm021:
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Re: INFO: Das Entladungaslampen Verbot ab 2024

Beitragvon Martens » Samstag 12. September 2020, 01:08

Die Wasserkocher-Diskussion ist älter und wurde bis jetzt genausowenig umgesetzt, jedenfalls finde ich im Einzelhandel nach wie vor die "alten" Modelle mit 2kW. Dass die EU z.T. sehr fragwürdige Vorschläge und Beschlüsse abliefert, keine Frage, da rennst Du bei mir offene Türen ein ;)

Und die LED-Beleuchtung im öffentlichen Raum wird sich so oder so durchsetzen, ob es einigen gefällt oder nicht, daran wird irgendein EU-Verbot (sofern er überhaupt in Kraft tritt), sowieso wenig ändern.
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Re: INFO: Das Entladungaslampen Verbot ab 2024

Beitragvon HQI-TS » Samstag 12. September 2020, 22:08

Bringt doch alles nichts... wen das Licht billiger ist macht man halt mehr Licht, hier zumindest.

Inzwischen werden LED Leuchten mit Warmweissem Licht verbaut, das verbauen von 4000K ist jetzt vorbei in der Ausenbeleuchtung.
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Re: INFO: Das Entladungaslampen Verbot ab 2024

Beitragvon Martens » Samstag 19. September 2020, 12:18

Leonröhre hat geschrieben:Übrigens: In den nächsten Jahren, wo die Umrüstung der Straßenbeleuchtung erst so richtig beginnt, ist eine Zunahme des Insektensterbens vorprogrammiert!

Das orange Licht der NA- und SOX Lampen hat die Viecher nicht interessiert, doch LED Straßenleuchten, die meist 4000°K Farbtemperatur aufweisen, haben einen größeren Blauanteil als NA/SOX!

Man wird sich in den nächsten Jahren wundern, wieso
a) die Lichtverschmutzung schneller zunimmt
b) mehr Insekten sterben.

Du übertreibst mal wieder völlig. :groll:
Die Insekten sind nicht nur auf das blaue Licht scharf, das wir sehen können, sondern vor allem auf UV-Strahlung. Das ist der Grund, warum Laternen mit HQL oft massiv mit Bergen von Motten usw. verschmutzt sind, weil diese vergleichsweise viel UV emittieren. Die Hersteller haben das längst erkannt und reduzieren den UV- und Blaulichtanteil, um die Verschmutzung zu reduzieren. Klar werden trotzdem noch ein paar Tiere angezogen, aber erstens viel weniger als bei HQL und zweitens ist das nunmal der Kompromiss, wenn man weißes Licht haben möchte.

Mit der zunehmenden Lichtverschmutzung liegst Du komplett daneben. Wenn die Anlage gut geplant ist, landet viel weniger Streulicht in der Umgebung, die Lichtlenkung ist mit LEDs tendenziell einfacher zu realisieren als mit ausgedehnten Lichtquellen wie LS-Röhren oder SOX. Hier noch ein Artikel vom BUND, so insektenfeindlich wie Du es darstellst, ist es nämlich nicht: http://region-hannover.bund.net/themen_ ... leuchtung/
Aber das wird Dich von Deiner Meinung vermutlich nicht abbringen.
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Re: INFO: Das Entladungaslampen Verbot ab 2024

Beitragvon HQI-TS » Samstag 19. September 2020, 15:07

Sıteco will da mal kurz 160 Euro für einen Ersatztreiber... und dan ist der noch nicht eingebaut.
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Re: INFO: Das Entladungaslampen Verbot ab 2024

Beitragvon Martens » Donnerstag 1. Oktober 2020, 23:11

Durchaus berechtigter Einwand.
Solange man bei Markenherstellern einkauft, die sicher kein Interesse haben, als "Billigheimer" dazustehen, wird man Ersatzteile langfristig bekommen - namhafte Hersteller halten sich nämlich an die Regel, Ersatzteile bis 10 Jahre nach Produktionsende(!) anbieten zu können. Mein Arbeitgeber z.B. versorgt sogar noch vor 20 Jahren gebaute Anlagen mit Ersatzteilen und Updates, wobei das natürlich ein Ausnahmefall ist, weil wir kein Riesenkonzern sind.

Kurz mal bei einem Leuchten-Hersteller nachgesehen: Der gibt >50.000 Stunden an, das sind bei 12h/Tag immerhin 11 Jahre Betrieb, bis was gewechselt werden müsste. Klar ist das viel teurer als der 3- oder 4-Jahreszyklus für den Leuchtmitteltausch, aber man muss ja auch die eingesparte Energie gegenrechnen, die den höheren Ersatzteilpreis vielfach rechtfertigt.
Und vom Gedanken, ewig benutzbaren technischen Geräte zu bekommen, muss man sich verabschieden. Die Entwicklung wird immer schnelllebiger, nach 5 Jahren ist ein Computer für die meisten Anwender bereits Elektroschrott. Gabs nichtmal irgendeine Firma, die so gute Geräte gebaut hat, dass sie daran pleite gegangen sind, weil die Kunden nur ein einziges Mal und dann nie wieder gekauft haben?

Als Hersteller muss ich zusehen, den Kunden immer wieder melken zu können, das hat weder was mit bösen Absichten oder irgendwelchen konspirativen EU-Beschlüssen zu tun, sondern ist schlichtweg nötig, damit man (=Firma) überleben und sein Personal weiterbeschäftigen kann.
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