BeitragVerfasst am: 07 Okt 2009 20:13
Matthias
Mahlzeit an alle,
habe eine Frage zu PCB-haltigen Kondensatoren aus DDR-Zeiten.
Bei den HQZ-Zündgeräten sind die Kondensatoren ja gekennzeichnet(Chlordiphenyl),aber sind die auch unter den Kondensatoren in Leuchstofflampen und Hochdruck-Entladungslampen versteckt dabei?Hier sind doch MP und MKP verbaut.
In den BG1 z.B.sollen Kondensatoren mit Öl verbaut sein,die nach längeren Stillstandszeiten Feuchtigkeit ziehen,und bei wieder Inbetriebnahme nach einiger Zeit platzen.
So bei mir geschehen,allerdings war´s nen Trockener.
Wie erkennt man denn solche,und ist da dann das giftige PCB drin,oder ein anderes Öl?
Spreche da besonders die beiden Ingo´s an,weil ich weis,das ihr euch darüber unterhalten habt!Wäre nett,wenn sich einer von euch dazu nochmal äußern könnte.Alle anderen natürlich auch
Jedenfalls steht auf der Seite vom Bundesumweltamt,das PCB-Kondensatoren in Leuchtstofflampen verwendet und 1989 verboten wurde.
PCB erkennt man an rötlicher,klebriger Substanz die fruchtig riecht.
Hatte nen Klecks in meinem Werkzeugkoffer,habe den Übeltäter aber noch nicht gefunden!
Gruß
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BeitragVerfasst am: 07 Okt 2009 20:58
IngoZ.
Moin,
hier ist der eine Ingo Ja, wir hatten uns drüber unterhalten.
PCB ist generell ein schwieriges Thema. ich würde aber nicht zu "hysterisch" damit umgehen. Meines Wissens nach war PCB schon in den 80-ern in der DDR verboten, also viel eher als im Westen (sicher bin aich aber nicht!), es gibt dazu aber gute Abhandlungen im Netz, irgendwo hab ich auch noch einen Fachartikel dazu...
Mit Öl aus Kondensatoren wäre ich generell etwas vorsichtig, insbesondere, wenn der Verdacht auf PCB fällt, also eine der Bezeichnungen zutreffend ist (Liste PCB-verdächtiger Kondensatoren ist auch im Netz zu finden).
DDR-Kondensatoren, die nur auf "MP" hören und BJ > 1980 sind, würde ich nicht mehr als PCB-verdächtig einstufen.
Anders ist das mit den Kondensatoren z.B. aus osteuropäischen Leuchten, wie OURW2250. Die sind oft undicht und verölt, das Öl stinkt aber nicht fruchtig, sondern eher "brom-artig", den Geruch muß man kennen, so ähnlich wie Diesel/Petroleum, aber noch etwas penetranter...widerlicher. Vielleicht ist es auch ungefährlich, aber ich würde zumindest vorsichtig damit umgehen, d.h.:
- Nach Möglichkeit nicht mit der Haut in Berührung bringen! Das Zeug lagert sich im Fettgewebe an und ist sehr stabil (nicht abbaubar und nervenschädigend)
Also vielleicht Gummihandschuhe anziehen, grob wegputzen und den anheftenden Rest mit Benzin o-ä. Lösungsmittel möglichst restlos entfernen.
- Einatmen der Dämpfe soll dagegen nicht so kritisch sein [--> edit: soll doch schädlich sein, wird kontrovers diskutiert!], das wird erst interessant bei starker Erhitzung des PCB, wobei Dioxine freigesetzt werden. Man kann also PCB-Öl problemlos offen im Wohnraum stehenlassen, wenn man nicht die Haut damit benetzt oder es erhitzt, so daß giftige Dämpfe entstehen.
So richtig akut giftig ist es aber im unerhitztem Zustand nicht! Das Gefährliche soll die Langzeitwirkung sein, ist ähnlich wie mit anderen heimtückischen Giften, wie Pentachlorphenol usw. Kohlenwasserstoffe und Halogene sind oft ziemlich kritisch.
Das wirklich heimtückische ist daran auch die Umweltverschmutzung, der Dreck lagert sich in Fettgeweben auch von Nutztieren (Fischen) an und wir gegessen, wer weiß, was in armen Ländern so gemacht wird bzw. welche Mengen so auf See verklappt wurden und werden von profitgeilen Dre*ksärs*hen.
Gruß IngoZ
edit: Ergänzung zu PCB-Dämpfen: doch kritisch ! Kann viell noch interessante Diskussion werden, für uns auf jeden Fall interessant und wenn nicht interessant zumindest wichtig, weil in gewissem Maße gesundheitsrelevant, denn viele Leuchten enthalten Kompesationskondensatoren, gern auch alte Typen !
Also ist jedem zu empfehlen, sich das Merkblatt zu PCB-verdächtigen Kondensatoren anzuschauen und auch mal ein wenig nach PCB im Netz zu schmökern, bei WIKIPEDIA anfangen, der Artikel erscheint mir sehr brauchbar!
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BeitragVerfasst am: 08 Okt 2009 17:43
Matthias
Moin IngoZ,
danke für deine schnelle Antwort!
Was bedeutet "MKP"?Keramik?Sind das die selbst heilenden?
Der andere Ingo hatte was von den Ölkondensatoren in den BG´s erzählt,weist du noch was das für welche sind,und was die für nen Aufdruck haben?
Er hatte was gesagt,kann mich aber nicht mehr dran erinnern .
Habe ja gestern auch gegoogelt,und gefunden,das PCB 1989 in beiden deutschen Staaten verboten wurde und 2001 weltweit.
Das passt auch,denn meine HQZ-Zündgeräte sind von ´88 !
Aber sie wurden halt gekennzeichnet mit dem Aufdruck Chlordiphenyl.
Kann man also davon ausgehen,das in anderen Leuchtenkondensatoren,wo das nicht drauf steht, dann kein PCB,sondern anderes Öl drin ist?
Was das Anfassen von dem Zeug angeht,bloß nicht wie ich mit den nackten Fingern ,sondern immer mit Handschuhen!Das Zeug ist hoch fettlösend und schon geringe Mengen werden von der Haut aufgenommen!
Da sag ich nur;PRIMA!
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BeitragVerfasst am: 25 Okt 2009 13:15
A-Freak
Ich weiß nicht mehr wo ich das herhabe, aber irgenjemand sagte mir mal daß PCBs wesentlich schwerer als normales Öl sind. Wenn der Kondensator in einem Eimer Wasser schwimmt ist es Ölpapiert, wenn er untergeht sind es PCBs und sollten zur sicherheit wntsorgt werden.
Auch die schwarze teerartige Vergußmasse von alten Drosselspulen kann PCB-haltig sein.
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BeitragVerfasst am: 30 Sep 2010 21:22
Fabian_L.
So, nun wecke ich diesen Thread aus gegebenem Anlass mal wieder auf.
Ich habe heute eine Siemens Leuchte bekommen, mit 2x 4,5µF Kondensatoren parallel.
Einer der beiden ist im oberen Drittel mit einer gelblichen, klebrigen nach Altöl (wie ein altes Bohrmaschinengetriebe) riechenden Masse überzogen.
Der Kondensator ist ein MP Typ von Siemens&Halske, Baujahr 1964.
Ich habe in mehreren Dokumenten im Net gelesen, dass die Buchstabenkennung MP darauf hinweist, dass der Kondensator keine PCBs enthält, allerdings kommt mir das ganze doch recht seltsam vor, weiß einer von euch vielleicht ob es sich bei meinem Kondensator um einen PCB haltigen handeln könnte?
Ich bin für jede Hilfe dankbar.
viele Grüße
Fabian