(Wdh.)drossel in reihe mit kondi-auch ohne kondi möglich ?

[Glasei]

BeitragVerfasst am: 21 Feb 2009 17:48
ALF2000

Hallöchen ihr lieben.
eine funfrage an euch. bei mir hat sich eben beim arbeiten an den Bgs von rigo meine deckenbeleuchtung auf indianisch mit rauchzeichen verabschiedet.

es machte peng und die beleuchtung flackerte - lief danach aber weiter.

nachdem ich mal die nase in die anschlusskaesten hielt fiel mir auf - ein kondi kochte so dermaßen dass man ihn nach 20 minuten abkuehlzeit immernoch nicht anfassen konnte bzw es sehr unangenehm war.

dementsprechend war der wohl fertig mit der welt ( nach ueber 30 jahren sei das auch erlaubt )

das problem ist dass die kondis in reihe mit den drosseln hingen ,-

sprich kondensator in reihe zur drossel und ab da normaler aufbau mit LSL und starter.

frage wiegesagt. ist der betrieb mit der originaldrossel auch ohne kondensator moeglich oder sollt ich doch lieber andere drosseln einbauen ? ( habe welche da die technisch passen und auch in dem lampenmodell zum einsatz gekommen sind in originalausfuehrung,/ lagerbestand.

handelt sich um lampenknochen mit 2x 65W.

erstmal herzliches danke an euch vorab. moege der kondensator in frieden ruhen

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BeitragVerfasst am: 21 Feb 2009 22:20
Thommy

ich frag mich gerade, was die kondis in reihe zu dem vg und dem restlichen aufbau machen? ich würde einfach mal sagen, dass die lämpchen auch ohne die kondis funzen. lass mich aber auch gern anderweitig "belehren"

lg
thomas
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BeitragVerfasst am: 22 Feb 2009 10:31
A-Freak

Kurz gesagt, ja du kannst den Kondensator bedenkenlos überbrücken und es ändert sich für Lampen und Drosselspulen in erster Näherung gar nichts.

Genauere Erklärung:
Es handelt sich um eine Duo-Schaltung.

Eine von beiden Leuchtstoffröhren ist "normal" über eine Drosselspule am Netz angeschlossen, das nennt man den induktiven Zweig. Die andere Leuchtstoffröhre ist mit der Drosselspule und dem Kondensator in Reihe am Netz, das nennt man den kapazitiven Zweig.

Um die Funktion zu erklären vereinfache ich das Rechnen mit komplexen Zahlen einmal so:
Eine Leuchtstofflampe alleine hat keine Phasenverschiebung.
Eine Drosselspule hat eine Phasenverschiebung von -90°

Beides zusammen hat eine Phasenverschiebung von -45° ->induktiver Zweig

Ein Kondensator hat eine Phasenverschiebung von +90°

Lampe+Drossel+Kondensator ergeben +45° ->kapazitiver Zweig

Aus der Sicht des Stromnetzes heben sich +45° und -45° gegenseitig auf und es fliest ein reiner Wirkstrom ohne Blindanteil. Zwischen den beiden Lampen sind die Ströme um 90° Phasenverschoben, in der einen fliest gerade dann der Spitzenstrom wenn in der anderen gerade der Nulldurchgang ist. Das Flimmern beider Lampen hebt sich gegenseitig ebenfalls auf.

In der Praxis ist die Schaltung früher äußerst beliebt gewesen und auch heute noch Standard, wenn auch in den letzten Jahrzehnten etwas in Verruf gekommen und soll in der EU nicht mehr für neue Leuchten benutzt werden. Durch die Kombination aus magnetisch übersättigten Drosselspulen (hohe Verluste und Verzerrung der Stromkurve) und falsch berechneten Kondensator wurde Energie verschwendet und die Lampen sind spürbar verfrüht ausgefallen. Mit den heute üblichen verlustarmen Drosselspulen und richtig berechneten Kondensatoren gibt es keine Nachteile mehr.