(Wiederherstellung) Frage zu Zündgeräten

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(Wiederherstellung) Frage zu Zündgeräten

Beitragvon Glasei » Dienstag 19. April 2011, 00:27

BeitragVerfasst am: 16 Nov 2008 20:38
A-Freak

Ich will mir jetzt demnächst mal ein Universal-Zündgerät bauen das in der Lage sein soll die meisten Entladungslampen zu starten, u.a. soll das mit Stelltrafo und Drosselspule kombiniert ein Experimentiergerät werden falls ich in Zukunft mal mehr interresante Lampen in die Finger bekomme.

Mit einem Kondensator und einem Trafo einen Zündimpuls mit ein paar kV zu bekommen ist für mich recht einfach, ich weiß blos noch nicht genau wie ich den Impuls in die Leitung zur Lampe einkoppeln soll.

Egal ob in Reihen- oder Paralell-Schaltung brauche ich jeweils einen Koppelkondensator, die Reihenschaltung wäre bevorzugt weil ich dann den Zündimpuls nur an der Lampe und nicht auch noch an Drosselspule/Stelltrafo habe.

Jetzt habe ich aber irgendwo (war glaube ich im alten Forum) gelesen daß manche Lampen das falsche Zündgerät (mit einem zu großem Kondensator) sehr übel nehmen, die Entladung wird instabil und es zerstört die Elektroden.


Könnt ihr mir vielleicht ein paar Beispiele geben welche Bauteilwerte in klassischen Zündgeräten (Na-Hochdruck; Hg-Hochdruck und Metalldampfgemsich) verwendet werden?
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BeitragVerfasst am: 16 Nov 2008 23:47
IngoZ.

Moin,
im Prinzip kannst Du ein Zündgerät für die größeren Leistungen 250...400W auch für Experimente mit NA70 etc nehmen, zumindest für Experimente. Die höhere Spannung würde nur im prakt. Betrieb stören, weil es an der E27-Fassung ebebn eher überschlägt als an E40.

Das andere Problem war der lampenparallele Kondensator. Der ist erforderlich und hat aber bei größeren Leistungen auch einen größeren Wert. So kritisch mit dem stärkeren Lampenverschleiß ist das für Experimente nicht. Das ist auch immer die Frage: Will ich zigtausende Lampen ergulär betreiben, dann muß ich genauer auf bestimmte Daten schauen und überlegen als auf dem Experimentierplatz.

Bauen kannst Du ein "Universal-Zündgerät" z.B., indem Du ein ThZ400 nimmst und den lampenparallelen Kondensator z.B. umschaltbar machst: 47nF bei Lampen bis 100W, 100nF bei den Leistungen bis 400W. Die Zündspannung kann ruhig so hoch sein wie bei den großen Leistungen, denn sonst müßte man auch hier noch elektronisch eingreifen, was sicher moglich ist, aber vielleicht etwas übers Ziel hinausgeschossen.

Man kann den Zündübertrager auch selberbauen wenn man will, es soll wohl z.B. gehen mit einem alten Zeilentrafo (hab ich irgendwo im Internet gelesen): Primärwicklung 1...5...10Windungen mit so 1mm Cu-Schaltdraht, Sekundärwicklung (Überlagerungswicklung) mit 20...40...100 Windungen aus flexibler 230V-Aderleitung mit nicht zu dünner Isolierung.

Ist aber eigentlich unnötig, ein großes ThZ-Überlagerungszündgerät wie beschrieben modifizieren und es wird gehen. Wenn Du SUPER-Lampen und bestimmte Halogenmetalldampflampen zünden willst, wirst Du um ein modernes SIDAC-Zündgerät (mehrere Impulse pro Halbwelle) nicht herumkommen, die gehen aber meistens nicht auseinanderzufummeln, hier könnte höchstens ein moderneres ThZ-Gerät helfen, diese sind an der schlankeren/kleineren Bauform erkennbar. Diese ZG sind mit viel Aufwand demontierbar.

Bei Eigenbauten ist die Lage der Zündimpulse auf den Netzhalbwellen wichtig für eine sichere lampenschonende Zündung und es MUSS unbedingt nach dem Zünden der Lampe abschalten, sonst kann der Bogen zur Wand abgelenkt werden und die Lampe wird zerstört.

Gruß IngoZ
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BeitragVerfasst am: 17 Nov 2008 0:39
Lampenfreak

Sehr interessant Ingo. Zu Testzwecken geht auch mal ein St65 . Hab da auch was ganz tolles zusammengebastelt.

Nen 65W-Leuchtstoffröhren-VG, nen Starter St65 parallel zur Lampe und ne NA70. Das funzt super. Und der Starter bleibt nach dem Zünden der Lampe auch aus.

Gruß Michael

Bild

65W LS-VG mit LS-Starter als ZG für eine 70W NA

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BeitragVerfasst am: 17 Nov 2008 17:21
stefan

Hi Micha,

haste noch genug Starter übrig? Der lebt nämlich nicht so lange bei dem VG-Kurzschlussstrom :mrgreen: :mrgreen:

Aber für den Versuch durchaus tauglich. Hättest du sogar mit nem Taster machen können... oder mit zwei Drahtenden :twisted:

Gruß Stefan
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BeitragVerfasst am: 17 Nov 2008 18:29
Lampenfreak

Danke für den Tip. Starter hab ich noch genug da. Falls deine Frage daraufhinauszielt, auch welche zu bekommen, einfach Bescheid geben.

Meinst, daß es soo schlimm ist, wenn der 2 oder 3 mal öffnet/schließt bis die Lampe gezündet hat? War ja schließlich auch ein Leuchtstoffröhren-VG. Also dürfte es nicht so wild sein.

Gruß Michael
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BeitragVerfasst am: 17 Nov 2008 18:35
stefan

Nee Micha, nicht schlimm, du schließt nur das LS-VG direkt kurz und im Normalbetrieb haste ja noch die zwei LS-Glühwendelelektroden im Stromkreis. Dadurch wird der Schaltstrom für den Starter begrenzt.

In deiner Versuchsschaltung muss er aber dicke Backen machen.

Stefan

PS: Starter hab ich genug - sitze an der Quelle!
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BeitragVerfasst am: 17 Nov 2008 21:15
IngoZ.

Moin,

Starter geht nicht bei allen NA70 Standard, leider ! Habs probiert, bei einigen gehts, bei anderen nicht oder erst nach vielen Versuchen. Hängt sicher auch vom Starter und dessen Parallel-C ab, der technisch nicht ganz trivial ist (LC-Schwingkreis und gewolltes temporäres Zusammenschweißen der Starterelektroden)!

Bei NA70-I-Lampen und Austausch-Lampen ist der Brenner mit speziellem Pett... äh Penning-Gemisch gefüllt, das niedrige Zündspannungen garantiert.

Überlastung des Starters: In gewisser Weise schon, aber nicht dramatisch.
Messung: Kurzschluß-Strom an Leuchtstofflampenschaltung und der Drossel allein, Unterschied dürfte nicht dramatisch sein. Natürlich bei wesentlich größeren Leistungen nimmt es der Starter übel, zum Teil mit kurzzeitigem Total-Ausfall.

Zum Ausgangsthema: Haltet Ihr den Vorschlag mit ThZ400 und schaltbaren Kondensator (z.B. 47nF Dauer und zuschaltbarem weiteren 47n-C) für machbar? Es ging ja um ein Universalgerät, Problem bei ThZ ist, daß nur 1 Impuls bei jeder pos. Halbwelle erzeugt wird, das reicht nicht für alle Lampen, aber für alle Standard NA-Lampen bis 400W.

Achso: HQL brauchen eigentlich nie ein ZG, oder ?
Es gibt zwar HQI mit Selbstzündung über Hilfselektroden, aber umgekehrt ist mir noch nicht untergekommen.

Gruß IngoZ
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BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 1:42
ALF2000

Also ich kennen ur eine HQL die via THZ gezuendet werden muss

das iss ne 250er bei mir wo der hilfsviderstand mechanischausseinanderflog weil jemand das ei dauerhaft mit nem ext zuender betrieben hatte...
ende vom liede. das teil uendet nurnoch mit ext. zuendhilfe...

ne aber mal im ernst...HQL sind mir keine untergekommen die mit nem THZ o.Ä arbeiten... kenn das nur von NA/NC etc...
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BeitragVerfasst am: 03 Dez 2008 21:59
A-Freak

Danke für die Tipps, zusammen mit diversen Datenblättern kann ich mittlerweile recht gut abschätzen welche Werte mein Zündgerät bekommen sollte. Hauptsächlich will ich mit Metalldampflampen (HQI und HCI) experimentieren, gelegentlich auch mal mit freien Lichtbögen. Eine Na-Lampe habe ich noch nicht in Aussicht.

Den HV-Trafo kann ich mir ohne Probleme selbst wickeln, wäre nicht das erste mal und ich habe auch noch einige Kilo Ferritkerne (UU-Kerne von Zeilentrafos; EE-Kerne von Wandlertrafos und diverses anderes Material) herumliegen das ich öfter mal neu bewickle.

Wenn für den Paralell/Koppelkondensator 47 bis 100nF zulässig sind habe ich absolut kein Problem damit, ich glaube ich bekomme auch noch mit 10nF ausreichend Energie rüber.

Um die Steuerung zu vereinfachen werde ich warscheinlich die Betriebsspannung VOR der Drosselspule abnehmen und mit einem Taster von Hand steuern wann das Zündgerät arbeiten soll.

Was mir noch zu beißen gibt ist die Wiederholung des Zündimpulses, ich überlege mir schon die Schaltung so zu bauen daß ich gleich einen HF-Burst bekomme.

Wenn endlich der sch...wer anstrengende Weihnachtsstreß vorbei ist komme ich im Januar hoffentlich wieder kräftig zum Basteln.
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