(2.Wiederherstellung) Kompatibilität HQL, NAV, zu LS VGs

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(2.Wiederherstellung) Kompatibilität HQL, NAV, zu LS VGs

Beitragvon Glasei » Dienstag 19. April 2011, 00:32

BeitragVerfasst am: 04 Nov 2008 15:24
rigo

Kompatibilität HQL, NAV, HQI und Leuchtstofflampendrosseln

Heiner Diesinger

Hallo Leute,

nachdem bei mir eine Ladung HQL Birnen eingetroffen ist, die ja nach den Beiträgen hier im Forum durchaus noch kein kalter Kaffee sind, steh ich vor dem Problem, daß ich keine Vorschaltgeräte speziell für HQL habe und auch das Angebot auf dem großen Marktplatz sehr beschränkt ist.Seh ich das richtig, daß 250 Watt und 400 Watt HQL auch an den Vorschaltgeräten für NAV und HQI gleicher Leistung laufen, nur umgekehrt nicht, weil NAV und HQI mehr Strom ziehen und dafür weniger Spannungsabfall haben und das VG überhitzen oder in die Sättigung gehen könnte?Außerdem betreibe ich seit einem Jahr erfolgreich eine 50 W HQL DeLuxe an einer Drossel für 36 W Leuchtstoffröhren.
Ich habe damals viel gemessen und gerechnet, und auch ein Energiekosten/Leistungs-Meßgerät hat sich als recht nützlich erwiesen. Hat jemand Erfahrung mit 80 W HQL an zwei und 125 W HQL an drei 36W Drosseln? Daß 125 W HQL an zwei 58 W Drosseln läuft, stand ja schon in einem anderen Beitrag.Ist außer mir eigentlich noch niemand auf die Idee gekommen, seine Versuchsaufbauten mit so einem Leistungsmesser zu überprüfen? Da holt man sich keinen Schlag und hat immerhin schonmal ungefähr den Lastfaktor und die Systemleistung, denn selbst wenn an der Birne 80 bis 100 V Rechteckspannung anliegt, dürfte der Strom durch die Serienschaltung mit der Drossel doch noch einigermaßen sinusförmig sein (?) und das Ergebnis auch dann noch so halbwegs stimmen, wenn das Meßgerät kein true RMS macht.

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IngoZ

Hallo Heiner,

im prinzip siehst Du das alles völlig richtig !! JEDE Drosselschaltung, die später den richtigen Lampenstrom bewirkt, ist geeignet, wobei (auch sehr richtig!) bei HQL die zulässigen Toleranzen viel größer als bei NA und HQI sind ! Natürlich muß die Drossel auch für die Spannung geeignet sein, überschläglich kann man sagen, daß die Drosseln bei Betrieb an 230V~ nicht (wesentlich) in Sättigung gehen dürfen, gerade bei HQI und NA ist sonst der Verschleiß beim Anlaufen zu groß.ABER: Sättigung hat gar nichts mit den Strom, sindern nur mit der Spannung über der Drossel zu tun. Die Drosseln für unsere Zwecke dürfen an 230V~ (bei 400V-Betriebsspannung dann natürlich die 400V~!) noch nicht in Sättigung gehen, dann sind sie für Gasentaldungslampen an Wechselspannung geeignet. Bei HQL ist der richtige LAMPENSTROM nicht so dramatisch wie bei NA und HQI, hier soll es sogar gehen, 250W-Lampen an 400W Drosseln längere Zeit zu betreiben, kann man alles hier nachlesen bis hin zu Extremversuchen. Mir steckt der "Versuch" als Junge noch in den Knochen, wo ich eine vom Taschengeld zusammengesparte HQV125 (ca. 40 Ostmark waren viel für einen 12-Jährigen! mit einer 400W-Drossel getötet hab, deshalb neige ich nicht so dazu, mehr als 10% von den Nenndaten abzuweichen, alles andere tut bei wertvollen Lampen nur weh. Ich würde deshalb auch keine HQL 250 an einem 250-er-NA-Vorschaltgerät betreiben, denn der Strom ist bei NA deutlich höher : 3 A statt 2,15 !
Daran ändert auch nichts, daß die HQL eine höhere Brennspannung als die NA hat (120V statt ca 100V bei der NA250), denn man darf ja nicht vergessen, daß die Spannungsfälle geometrisch addiert werden müssen. Wenn man es trotzdem tut, wird es aber funktionieren. Ich neige daher eher dazu, mit zB. Leuchtstofflampendrosseln oder kleineren Drosseln die richtige IMPEDANZ bereitzustellen, denn die garantiert dann automatisch den richtigen LAMPENSTROM (!!!) als wichtigstes Betriebskriterium.
Die sich einstellende Lampenspannung ist dann für die Leistung zwar wichtig, ist aber gegenüber dem STROM zweitrangig ! Es ist eigentlich Quatsch, für die lampen eine Betriebsspannung anzugeben, der richtige Betroebsstrom ist eine viel wichtigere Lampenkenngröße. Als Spannung würde ich die ungefähre Brennspannung angeben und die Spannungsfestigkeit, die zB darüber Auskunft gibt, ob eine Reihenschaltung bei höheren Spannungen an einer Drossel zulässig wäre... Leistungsmessung ist zwar eine Möglichkeit und für HQL auch geeignet, ich würde aber dringend empfehlen immer den Lampen-STROM zu messen, das ist bei Entladungslampen viel wichtiger ! Die Leistung kann zB. bei NA-Lampen (aber auch HQI-Lampen) sehr stark variieren, je nachdem, wie die Lampe schon gealtert ist. Üblicherweise durchläuft die Leistung ein Maximum gegen 2/3 der lebensdauer, dann ist das Licht der NA-Lampen auch am schönsten... Bei HQL ist Leistung und Strom viel enger gekoppelt, deshalb geht hier auch die Systemleistung oder bei geeignetem Equeipment die Lampenleistung als geeignete Meßgröße für Versuche etc.Die Energieostengeräte sind nur Schätzeisen, insbesondere wenn Blindleistung im Spiel ist, ich wäre je nach Fabrikat sehr vorsichtig mit den angezeigten Werten !! Der Lampenstrom ist annähernd sinusförmig, richtig, deshalb kann man hier mit herkömmlichen preisgünstigen Multimetern sehr gut und genau die Lampenströme messen. Daneben macht es sich gut, die Lampenspannung zu oszillografieren, wenn man die Vorgänge kennt (Zündspitze, Brennspannungs-Plateau...) kann man damit sehr viel ermitteln, wenn man den Zeitverlauf sieht. Dann sieht man auch, daß die rechteckform nur eine sehr grobe Annäherung ist. Für die grobe Angabe der Leistung mag das genügen, das Betriebsverhalten der Lampe ist aber weder mit der true-rms-Spannung noch mit der Rechteckannäherung gut zu beschreiben. Ein guter Anhaltspunkt für die Eignung einer "zusammengstrickten" Drosselschaltung ist auch der "Kurzschluß-Strom", darüber gibt es auch einen Beitrag in der Bastelecke: man betreibt die Drossel mit verminderter Netzspannung und vergleicht mit einer vorhandenen richtigen Drossel oder man mißt den Kurzschluß-Strom= Anlaufstrom und vergleicht mit Tabellendaten... Es gibt viele Lösungen.

Gruß
Ingo
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