Mangel an passenden Vorschaltgeräten in der ehem. DDR?

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Re: Mangel an passenden Vorschaltgeräten in der ehem. DDR?

Beitragvon IngoZ. » Montag 23. März 2020, 11:07

Morgen,

"Etwa 40 Jahre mußte jeweils eine 40W Drossel einer einzigen 20W Leuchtstofflampe standhalten."
Heißt das, zwei Drosseln in jeweils einer Stromzuführung ? Dann wärs was anderes, das kann sogar gehen.
Man kanns aber auch so verstehen, eine 40W-Drossel an einer 20W-Lampe, das ist falsch und schlecht !

Also entweder waren die VG falsch bedruckt oder das hat jemand im Nachhinein und unsachgemäß verändert !
Ich weiß, daß das eine Weile gut geht, die Lampe verschleißt jedoch deutlich schneller und die Drossel wird auch zu warm, weil die 20W-Lampe einen geringeren Spannungsfall hat (vom Strom ja bekanntlich rel. unabhängig).

Ich kann mir nicht vorstellen, daß das ab Werk oder von einem sachkundigen Fachbetrieb so gemacht wurde.

Das einzige, was erlaubt war, war die Reihenschaltung zweier 20W-Lampen an einer 40W-Drossel (sogar dokumentiert!), wenn auch nicht ganz korrekt wurde das bei Aquarium- und Schreibtischleuchten so gemacht, mit speziellem "Halteschalter" mit 2 Tastschlileßern für die Heizung, statt 2 Startern. Da hab ich aber auch schon eine 20W-Drossel für 2x 20W Lampe in Reihe gesehen, was auch sehr gut ging, die Lampen hatte dabei etwas weniger als Nennleistung und hielten lange.

Gruß Ingo
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Re: Mangel an passenden Vorschaltgeräten in der ehem. DDR?

Beitragvon IngoZ. » Montag 23. März 2020, 17:39

...ja mach mal Fotos von der Situation ! Kannst Du mal den Kurzschlußstrom der Drosseln messen oder wahlweise die Stromaufnahme mit 40W-Röhre ? Leuchtstofflampen, die gut in Schuss sind, zünden und brennen auch an deutlich zu kleinen Drosseln, zumindest 40W an 20W Drossel.

Ich kann mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen ^^ denn die Überlastung der 20W Röhre am 40W Drossel ist durchaus beträchtlich ! In meiner Sturm-u.Drangzeit hatte ich das bei einem Schulfreund gesehen, eine selbstgebastelte Aquariumleuchte mit dieser Konstellation, die Drossel war schweineheiß und im Kinderzimmer samt Lüsterklemme offen an der Leuchte zugänglich, war damals eine Inspiration ! Das ging wie gesagt recht lange, aber die Enden der 38mm-Röhre waren dann sehr schwarz.

Ein Skandal, ich werde es der TKO des Leuchtenwerkes und der zugehörigen FDJ-Organisation melden ^^

Gruß Ingo
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Re: Mangel an passenden Vorschaltgeräten in der ehem. DDR?

Beitragvon HQI-TS » Dienstag 24. März 2020, 17:30

Wird die Lebensdauer von Leuchtstoffröhren höher wen man eine kleinere Drossel verwendet ?

Z.b. eine 15W Drossel für eine 18W Röhre.
Habe da par anwendungsgebiete wo die Röhre nicht die maximale Helligkeit abgegen müsste.
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Re: Mangel an passenden Vorschaltgeräten in der ehem. DDR?

Beitragvon HQI-TS » Dienstag 24. März 2020, 19:08

Diese minnikleinen Drosseln für Kompacktleuchtstofflampen, passen doch garnicht auf T8 die haben doch eine ganz andere Brennspannung
0,37A für 18W T8
0,22A für 18W PL-C
Zuletzt geändert von HQI-TS am Dienstag 24. März 2020, 19:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mangel an passenden Vorschaltgeräten in der ehem. DDR?

Beitragvon HQI-TS » Dienstag 24. März 2020, 21:13

So ein Gerät habe ich auch in einer Leuchte, aber mit dem West Stempel.
SDC11947.JPG

Die Röhre altert mit diesem Vorschaltgerät unheimlich schnell und es ist der Typische DDR geruch in der luft, wird furchtbar heiss.
Ich werde dieses demnächst mal ersetzen. vermutlich eine als 20W deklarierte 40W Drossel.
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Re: Mangel an passenden Vorschaltgeräten in der ehem. DDR?

Beitragvon IngoZ. » Dienstag 24. März 2020, 21:15

Nabend,

also bei kleinen Lampenleistungen ist es interessant, daß an ein-und-derselben Drossel viele verschiedene Leistungen mit ordentlichen Nenndaten spielen ! Man schaue nur auf eine Drossel für 8...13W, da stehen auch oft mehere verschiedene Leistungen drauf. Offenbar wird hier der Strom über die verschiedenen Brennspannungen "automatisch richtig", bzw. anders: Man muß an den Winkelunterschied zwischen Lampen- und Drosselspannung denken, d.h. bei kleinen Brennspannungen wird der Strom praktisch Brennspannungsunabhängig eingeprägt und die richtige Leistung ergibt sich dann automatisch über die entspr. Brennspannung. So oder ähnlich stand es auch im Buch (die berechtigt vielgelobte Lampenbibel "Schaltung und Betrieb eletrischer Lampen" von Sturm et al.)...

Das schlechte Zünden von 18W-Lampen an VVG hab ich auch beobachtet, denk das hängt auch mit den modernen Schrottlampen zusammen, die einfach zu wenig Hg beinhalten. Auch die Starter lassen zuweilen Wünsche offen, das auch berücksichtigen!

Was aber, neben unterschiedlicher Brennspannung verschiedener Lampen einer Leistungsklasse, zu beachten ist, ist die Netzspannung! Sowohl die Nennspannung auf dem VG als auch die tatsächlich anlieg. Netzspannung hat da ein Wörtchen mitzureden! So kann das 15W-VG schon ganz gut gehen, wenn es noch für 220V~ gebaut ist (was ich nicht glaub... im Westen war 230V schon in den 80-ern üblich).

Dann noch wichtig: Wohnzimmer oder kalte Garage, das sind WELTEN Unterschied, was die Zündungsprobleme angeht.

Alles in Allem könnte also 15W VG und 18W Röhre noch gut zusammenpassen, wobei die Einwände auch ihre Berechtigung haben ! Ich würde sagen, es kommt auf den Einzelfall an! Die Lebensdauer von Leuchtstofflampen wird fast ausschließlich durch die Schalthäufigkeit bestimmt, da könnte sogar eine stärkere Drossel eher nützlich sein, wenn ordentlich Vorheizstrom fließt und die Lampe schnell aus der Glimmphase kommt, Also weniger Schaltverschleiß !

alles nur Argumente, genau kann ichs nicht sagen,

Gruß Ingo
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Re: Mangel an passenden Vorschaltgeräten in der ehem. DDR?

Beitragvon HQI-TS » Dienstag 24. März 2020, 21:44

Schrottige Lampen, damit fängt das Ganze an... und wen der Starter und das Vorschaltgerät auch noch murks sind funktionierts nichtmehr wirklich.

Mein Proplem ist das die Vorschaltgeräte so Alt und lange in betrieb waren das sie regelrecht auseinanderfallen.
die Färben ab, oder ist schon garkeine Farbe mehr drauf, die Klemme bröselt weg.
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Re: Mangel an passenden Vorschaltgeräten in der ehem. DDR?

Beitragvon IngoZ. » Dienstag 24. März 2020, 21:55

"Eine 40W LS hat eine Brennspannung von etwa 120V (zumindest meine benutzte). Dh. 100V müssen von der Drossel vernichtet werden."

...und schon reingefallen ^^ is ja nich schlimm, aber immer dran denken: Spannung über L hat 90° gegenüber Spannung (Grundwelle) über der Lampe (Wirkwiderstand R). In der Praxis ist U(Dr) und U(LA) weniger als 90°, da Drossel auch R-Anteil hat.

Bitte nachmessen mit Voltmeter und aufzeichnen des Zeigerbildes, Strom auf X-Achse...

Der Vorheizstrom ist also in weiten Grenzen rel. unabhängig von der Lampenspannung (Dreiecksbeziehung!), außerdem würde schwächerer Vorheizstrom lediglich die Schließzeit des Starters erhöhen, gut, die Zündspannung ist viell auch etwas kleiner, aber das schlechte Zünden der Lampen hängt vielleicht doch eher mit diesen selbst zusammen.

...Es gab ja diese DEOS-Starter, die mit einer Diodenschaltung erhöhte Heizströme erzwangen, die gingen teils recht gut, aber die Drossel machte durch die Gleichstrombelastung zuweilen ganz schön Radau beim Zünden.

Gruß Ingo
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Re: Mangel an passenden Vorschaltgeräten in der ehem. DDR?

Beitragvon HQI-TS » Dienstag 24. März 2020, 22:00

Fehlt noch die Aufklährung was Verlustames und Superverlustarmes Vorschaltgerät anderst machen als die Standarddrossel.

Nach meiner meinung wirkt sich der Energiespareffekt auf die Leistung aus, die an der Lampe ankommt.
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Re: Mangel an passenden Vorschaltgeräten in der ehem. DDR?

Beitragvon IngoZ. » Dienstag 24. März 2020, 22:15

Das VVG hat im Arbeitspunkt eigentlich die gleichen Daten wie ein konventionelles, aber alte Drosseln gehen manchmal etwas in Sättigung bei voller Netzspannung, dadurch können die mehr Strom machen.
Sehr stark dürfte sich das aber nicht auswirken, weil zu viel Sättigung auch Überhitzungsgefahr bedeutet und die Drosseln dürfen bei klebendem Starter nicht überhitzen (wichtiges Prüfkriterium).

ich hab auch subjektiv festgestellt, daß moderne Lampen mit Drossel schlechter zünden, führe das aber weniger auf die Drossel als auf die schlechten moderen Röhren und Starter zurück.

gruß Ingo
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